Story:
In der Notaufnahme herrscht Hochbetrieb, als plötzlich einer der Wartenden eine Pistole zückt und gleich mehrere Personen als Geiseln nimmt. Mit ihnen verschanzt er sich in Cuddys Büro, in dem sich House gerade befindet.
Im Gegensatz zu den anderen Gefangenen zeigt sich House zwar wenig beeindruckt, als der Mann die Waffe auf ihn richtet, doch hört er sich die Forderung des offensichtlich Verzweifelten an. Das Problem des Kidnappers ist, dass er seit Jahren krank ist und leidet, ihm aber keiner der zahlreich konsultierten Ärzte sagen konnte, was ihm wirklich fehlt. Jetzt soll House das schier Unmögliche möglich machen. Um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen, schießt er einer Geisel ins Bein und House versteht, dass es dem Mann ernst ist.
Darsteller:
Hugh Laurie («Dr. Slippery») ist Dr. Gregory House
Olivia Wilde («O.C., California») ist Dr. Remy “13” Hadley
Peter Jacobson («The Starter Wife») ist Dr. Chris Taub
Lisa Edelstein («Die Liga der Gerechten») ist Dr. Lisa Cuddy
Kal Penn («24 – Day 6») ist Dr. Lawrence Kutner
Robert Sean Leonard ist Dr. James Wilson
Omar Epps ist Dr. Eric Foreman
Kritik:
Es ist keine gute Angewohnheit der deutschen Fernsehsender, dass sie die Staffeln ihrer US-Serien inzwischen nach Belieben zerstückeln, sie an irgendeiner Stelle unterbrechen und extra für ein Ende konzipierte Staffelfinals teilweise in die Mitte eines Ausstrahlungsblocks schieben. Und so wird der Zuschauer vom Auftakt der neuen «Dr. House»-Folgen auch etwas enttäuscht sein. Die erste von zwölf angekündigten Episoden ist nämlich eine stinknormale Ausgabe, die in den USA im November vergangenen Jahres lief.
Im Original hieß sie „Last Resort“ und war sogar eine Episode, die eingeschoben wurde, um die Kosten für die fünfte Staffel etwas zu senken. Sie spielt nämlich überwiegend in nur einem Raum – nämlich in dem Bürozimmer, in dem der Patient House und die anderen Geiseln gefangen hält. Interessant zu beobachten ist es sicherlich, wie der mürrische Arzt in dieser extremen Situation reagiert und schlecht gemacht ist die Folge zudem nicht.
Erstaunlich dunkel gehalten ist die Folge, die Katie Jacobs umsetzte, zu Beginn. Dunkle Brauntöne dominieren das Bürozimmer, in dem sich House befindet. Witzige Ideen sind in der Episode nicht von der Hand zu weisen: House notiert sich alle möglichen Befunde beispielsweise einfach auf die Holzwand, schließlich sei es ja nicht seine. Die gewohnte Besprechung mit seinem Team hält er einfach per Telefon ab, was nichts allzu Neues ist.
Keine Weiterentwicklung gibt es in dieser Episode in der Geschichte zwischen Dr. Cuddy und House, obwohl man das vielleicht denken könnte. Sorgen macht sie sich insgeheim schon, schließlich befindet sich der Top-Arzt in einem Raum mit einem Patienten samt Waffe. Herübergebracht wurden diese Sorgen aber sehr dezent, sodass zu diesem Zeitpunkt noch abzusehen ist, in welche Richtung sich die Geschichte mit den beiden entwickelt.
Eine wirkliche Bereicherung für die Serie ist die in Staffel vier hinzugestoßene Olivia Wilde, die „Nummer 13“ verkörpert: Eine Ärztin, die selbst krank ist und nur noch wenige Jahre zu leben hat. Nicht nur ihr Charakter ist faszinierend, auch die schauspielerische Leistung überzeugt voll und ganz. Dass die Episode, die übrigens mit einer Laufzeit von mehr als 46 Minuten ungewöhnlich lange dauert, nicht nach Schema F verläuft, sondern anders aufgebaut ist als „gewöhnliche“ und auch teurere Ausgaben, ist löblich. Sie ersetzt aber dennoch keinen richtigen Staffelauftakt. Verpasst werden sollte sie nach Möglichkeit aber dennoch nicht.
RTL zeigt neue Episoden von «Dr. House» ab dem 1. September dienstags um 21.15 Uhr.