Der Versuch von RTL ein Lifestyle-Magazin auf dem angeschlagenem 17-Uhr Sendeplatz zu etablieren, schlug fehl.
Auf der Suche nach einer Lösung für das Dauerproblem um 17 Uhr testete der Sender RTL neben zwei Fake-Dokus bereits Ende Juli 2009 auch das Magazin «Life». Nach zwei Probewochen fällt das Fazit jedoch ernüchternd aus.
Schon der Auftakt am 20. Juli 2009 verlief sicher nicht nach Plan. Die Premiere verfolgten insgesamt nur 0,89 Millionen Zuschauer. Dies entsprach einem Marktanteil von 7,8 Prozent. In der für RTL wichtigeren Zielgruppe erreichten die bunten Geschichten aus dem Leben nur 0,53 Millionen werberelevante Zuschauer und verfehlten mit 12,0 Prozent Marktanteil deutlich den aktuellen Senderschnitt. Auch am zweiten Tag blieben die Marktanteile nahezu unverändert.
Einen kräftigen Dämpfer musste Moderatorin Miriam Lange dann am Mittwoch mit ihrer dritten Ausgabe verkraften. An diesem 22. Juli sahen nur noch 0,62 Millionen Zuschauer zu und ließen den Marktanteil auf einen Tiefstwert von 5,5 Prozent sinken. Auch in der Zielgruppe sanken die Zahlen drastisch ab und sorgten mit einem Marktanteil von 7,0 Prozent für einen Wert, der weniger als der Hälfte des Senderschnitts entsprach. Einen Tag später erholte sich das Magazin zwar wieder etwas, doch blieb mit einen Zielgruppenmarktanteil von 9,1 Prozent deutlich hinter den Anforderungen zurück. Durch die beiden schwachen Ausgaben sank der durchschnittlich Marktanteil der ersten Testwoche auf enttäuschende 10,7 Prozent ab.
Einen Grund zur Hoffnung brachte die sechste Testausgabe vom Montag, den 27. Juli 2009. An diesem Nachmittag erreichte das Magazin mit 0,84 Millionen Gesamtzuschauern und 8,6 Prozent die zweitbesten Werte des Probelaufs. Noch besser lief es bei den jungen Menschen. Mit 0,54 Millionen Zuschauern, die zwischen 14 und 49 Jahre alt waren, und einem damit verbundenem Marktanteil von 14,3 Prozent steigerte sich die Sendung sogar auf einen Rekordwert und kam erstmals in die Nähe des Senderschnitts.
Zum Leidwesen der Macher läutete die Montagsausgabe jedoch keine Trendwende ein, denn schon 24 Stunden später sackte der Marktanteil auf 12,4 Prozent ab. Auf diesem Niveau blieb er auch bis zum Ende der zweiten und letzten Woche.
Nach zehn Ausgaben des Magazins «Life» ergeben sich folgende Durchschnittswerte. Ingesamt schalteten im Mittel 0,78 Millionen Zuschauer die halbstündige Sendung ein und erzeugten damit einen durchschnittlichen Marktanteil von 7,5 Prozent. In der wichtigen Zielgruppe sahen im Schnitt 0,47 Millionen werberelevante Menschen zu und bescherten dem Format einen durchschnittlichen Marktanteil von 11,6 Prozent. Da dieser rund fünf Prozent unter dem aktuellen RTL-Schnitt liegt und die ebenfalls getestete Reality «Die Schulermittler» wesentlich besser lief und daher schon verlängert wurde, sollten sich die Macher des Magazins keine allzu große Hoffnungen auf eine Fortführung machen.