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Die Kritiker: «Irene Huss, Kripo Göteborg: Der erste Verdacht»

Story


Im Kofferraum eines geparkten Wagens wird die Leiche von Philip Bergman entdeckt, einem IT-Millionär, genannt „das goldene Kalb". Im Gespräch mit ihrem Mann erfährt Irene Huss zufällig, dass das Opfer erst kürzlich eine protzige Champagner-Party in Kristers Restaurant gefeiert hatte. Einer von Bergmans betrunkenen Freunden habe dabei mit einer Pistole herumgefuchtelt. Durch eine Routinebefragung der Restaurantchefin Josefin findet Irene heraus, dass es sich dabei um Bergmans Geschäftspartner Thomas Bonetti handelte - dessen Leiche inzwischen ebenfalls entdeckt wurde. Ganz nebenbei beschleicht Irene auch noch der Verdacht, ihr Mann habe eine Affäre mit der ausnehmend attraktiven Blondine Josefin.

Bei den weiteren Ermittlungen erhält die Kommissarin Unterstützung von Ellinor Hansson aus dem Wirtschaftsdezernat, die Bergman und Bonetti Insiderhandel und Konkursverschleppung vorwirft. Die börsennotierte Computerfirma der beiden IT-Überflieger erwies sich als Spekulationsblase, die einigen Großanlegern herbe Verluste einbrachte - mit Ausnahme von Bergman und Bonetti selbst, die ihre kometenhaft gestiegenen Aktien rechtzeitig verkauft hatten. Zu den Anlegern zählten auch der zwielichtige Unternehmer Magnus Roos und der Inkasso-Eintreiber Simic.

Nähere Informationen über die geschäftlichen Verstrickungen der beiden und ein eventuelles Motiv erhofft sich Irene von Bergmans Exfreundin Sanna Kaegler und deren neuem Freund Stefan Wermling, der für die inzwischen abgewickelte Firma als Prokurist tätig war. Als Sanna vor Irenes Augen auf offener Straße niedergeschossen wird, nimmt der Fall eine dramatische Wendung.

Darsteller


Angela Kovács («Mankells Wallander») ist Irene Huss
Lars Brandeby («Neues von Pettersson und Findus») ist Sven Andersson
Reuben Sallmander («Guldkalven») ist Krister Huss
Dag Malmberg («Wir sind alle erwachsen») ist Jonny Blom
Eric Ericson («Karlsson vom Dach») ist Fredrik Stridh
Emma Swenninger («Froeken Julie genbesoegt») ist Birgitta Moberg
Anki Lidén («Die fünfte Frau») ist Yvonne Stridner

Kritik


Anders als in den letzten Wochen ist die neue Ausgabe der «Irene Huss»-Reihe zwar kein Totalausfall mehr, weist aber nach wie vor deutliche Mängel auf. Der Haupthandlungsstrang ist diesmal durchaus gelungen, denn die Geschichte um Erpressung, Insiderhandel und den Einfluss der amerikanischen Mafia in Skandinavien ist durchaus interessant und bis zuletzt spannend umgesetzt. Ab und an kommt es jedoch dazu, dass die Glaubwürdigkeit zugunsten eines arg konstruierten Plot-Twists baden geht, worunter die Dramaturgie sehr leidet. Noch mehr leidet sie nur noch durch den furchtbar kitschigen Nebenhandlungsstrang, der sich wieder einmal um Irene Huss' Privatleben rankt. Früher oder später musste ja einmal eine Storyline kommen, in der Irene Zweifel an der Treue ihres Mannes kriegt, und siehe da: In “Der erste Verdacht” ist es so weit. Dass diese Zweifel vollkommen an den Haaren herbeigezogen sind, scheint den Autor der Folge nicht maßgeblich gestört zu haben, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sämtliche “Indizien”, die Irene gegen ihren Mann in der Hand zu haben glaubt, gänzlich irrationaler Herkunft sind. Das erschwert die Identifikationsmöglichkeit des Zuschauers mit der Hauptfigur deutlich.

Positiv anzumerken ist dagegen, dass Angela Kovács nun deutlich mehr Spaß an der Verkörperung ihrer Rolle hat, als noch in den ersten Teilen der Reihe. Das sieht man ihr in nahezu jeder Szene an und ihre Leistung verbesserte sich von Folge zu Folge kontinuierlich. Doch da ihre Kollegen allesamt schlechte bis mäßige Arbeit abliefern und auch im dramaturgischen Aufbau der Episode deutliche Mängel stecken, kann man «Irene Huss, Kripo Göteborg: Der erste Verdacht» allenfalls als Durchschnittsware betrachten.

Das Erste strahlt «Irene Huss, Kripo Göteborg: Der erste Verdacht» am Samstag, dem 15. August 2009, um 22.45 Uhr aus.
14.08.2009 09:05 Uhr Kurz-URL: qmde.de/36687
Julian Miller

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Tags

Irene Huss

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