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Der Fernsehfriedhof: «So ist das Leben! Die Wagenfelds»

Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 49: Der erste Daily Soap-Flop.

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir der ersten täglichen Serie von Sat.1.

«So ist das Leben! Die Wagenfelds» wurde am 16. Oktober 1995 in Sat.1 geboren und entstand zu einer Zeit, als die Konkurrenten RTL und Das Erste mit insgesamt vier Daily Soaps erfolgreich waren. Was lag daher für Sat.1 näher, als eine eigene Seifenoper produzieren zu wollen, um vom Kuchen der täglichen Serien auch ein Stückchen abzubekommen?

Weil die bayrische Bavaria Film GmbH mit der Umsetzung beauftragt wurde, war es nicht verwunderlich, dass die Serie in Bayern spielen sollte. Wie der Titel es vermuten lässt, stand darin die Familie Wagenfeld im Zentrum, die eigentlich in Hamburg lebte. Als jedoch Mutter Katharina vom Seitensprung ihres Mannes erfuhr, kam ihr das Angebot den alten Gasthof ihrer Tante zu übernehmen, gerade gerecht, weswegen sie samt ihrer drei Kinder Stefan, Daniel und Lena ins weiß-blaue Rosenburg zog. Erwartungsgemäß stellte sich die Aufgabe schwieriger heraus, als anfangs gedacht und so waren die obligatorischen kleinen und großen Dramen vorprogrammiert. Der betreffende Gasthof "Zum Schwarzen Hahn" wurde eigens dafür auf dem Gelände der Bavaria Film Studios errichtet und beherbergte ein vollständig bespielbares Set im Erdgeschoss sowie einen Raum für die Maske in der ersten Etage.

Wie bei jeder Serie dieser Art durfte natürlich ein hübscher Teeniestar nicht fehlen, der die Herzen der Mädchen erobern sollte. Diese Aufgabe oblag diesmal dem langhaarigen Maximilian Grill (als Daniel), der allerdings nie eine vergleichbare Popularität wie Stephen Dürr in «Unter Uns» oder Andreas Elsholz in «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» erlangen konnte. Auch mit dem Titelsong, den die Boygroup „Bed & Breakfast“ beisteuerte, zielte man auf eine junge, weibliche Zielgruppe ab.

Obwohl den Wagenfelds sogar ein richtiger Pilotfilm spendiert wurde, der in der Primetime lief, enttäuschten sie von Anfang an. Dies mag auch daran gelegen haben, dass sie auf ihrem Sendeplatz um 18.00 Uhr gegen die längst etablierte Soap «Verbotene Liebe» antreten mussten. Wegen der schlechten Quoten beendete man schließlich nach rund vier Monaten die Ausstrahlung. Zwar versuchte Sat.1 in den Jahren 1999 und 2006 die Serie noch einmal in Form von Wiederholungen zu reaktvieren, musste aber in beiden Fällen erneut vorzeitig den Stecker ziehen - zuletzt sogar nach nur zehn Ausgaben.

«So ist das Leben! Die Wagenfelds» wurde am 29. Februar 1996 beerdigt und erreichte ein Alter von 127 Folgen. Die Serie hinterließ noch rund 40 bereits produzierte Episoden, die bisher nie im Fernsehen gezeigt wurden. Teeniestar Maximilian Grill ist heute in der KI.KA-Serie «Schloss Einstein» zu sehen, derweil seine Serienschwester Vanessa Jung im Jahr 2005 als Jana Gräfin von Lahnstein beim einstigen Konkurrenten «Verbotene Liebe» einstieg. Der dritte Sohn Nick Wilder wurde später als Herr Kaiser der Hamburg-Mannheimer-Versicherungen bekannt.

Möge die Serie in Frieden ruhen!
13.08.2009 09:25 Uhr Kurz-URL: qmde.de/36655
Christian Richter

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Tags

Fernsehfriedhof Gute Zeiten schlechte Zeiten Schloss Einstein So ist das Leben! Die Wagenfelds Unter Uns Verbotene Liebe

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