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Die Kritiker: «Irene Huss: Der zweite Mord»

Story


Ein nächtlicher Stromausfall sorgt für Aufregung in der Privatklinik von Sverker Löwander. Als endlich das Notstromaggregat repariert ist und das Licht wieder angeht, liegt Schwester Marianne tot im Treppenhaus. Das blutüberströmte Opfer wurde vermutlich mit einer verschwundenen Brandaxt erschlagen. Irene Huss' Ermittlungen gestalten sich zäh. Die Nachtschwester Siv Persson glaubt an Gespenster: Ihrer Überzeugung nach wurde die Kollegin vom Geist einer Schwester getötet, die sich vor 40 Jahren wegen einer unglücklichen Liebe erhängt hatte.

Ähnlich aufschlussreich verläuft die Befragung von Andreas Svärd, dem Ehegatten der Ermordeten, der seine Frau wegen eines Mannes verlassen hat. Den ersten konkreten Hinweis ergibt die Durchsuchung der Hausmeisterwohnung des verschrobenen Folke Bengtsson. Irenes Kollegin Birgitta Moberg findet hier die vermisste Brandaxt, auf der sich noch Blutspuren befinden. Zur selben Zeit entdeckt die gespenstergläubige Nachtschwester eine weitere Leiche: Schwester Linda, seit geraumer Zeit vermisst, wurde an derselben Stelle aufgeknüpft, an der sich schon vor 40 Jahren ihre Kollegin erhängt hatte. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergibt, dass das zweite Mordopfer vor seinem Tod vergewaltigt wurde. Bengtsson, der schon einmal wegen Vergewaltigung verurteilt wurde, lässt sich widerstandslos festnehmen und gesteht beide Morde. Irene ist sich aber nicht sicher, ob der Fall damit aufgeklärt ist.

Darsteller


Angela Kovács («Mankells Wallander») ist Irene Huss
Lars Brandeby («Neues von Pettersson und Findus») ist Sven Andersson
Reuben Sallmander («Guldkalven») ist Krister Huss
Dag Malmberg («Wir sind alle erwachsen») ist Jonny Blom
Eric Ericson («Karlsson vom Dach») ist Fredrik Stridh
Emma Swenninger («Froeken Julie genbesoegt») ist Birgitta Moberg
Anki Lidén («Die fünfte Frau») ist Yvonne Stridner

Kritik


Die neue Ausgabe von «Irene Huss» hat immer noch deutliche Schwächen und ein qualitativer Aufstieg gegenüber der vergangenen Folge ist nicht zu erkennen. Der Plot von “Der zweite Mord” ist etwas arg abstrus und die übernatürlichen Elemente, die außerordentlich gewöhnungsbedürftig sind, wirken sehr gewollt und wenig organisch. Leider versickert dieser Handlungsstrang um den Spuk im Krankenhaus dann auch vollkommen im Nichts und der recht undurchsichtige Stoff bietet insgesamt wenig Neues. Ein Krimi um Wirren im skandinavischen Adoptionswesen hat schon etwas sehr Bizarres an sich und so darf man sich nicht wundern, wenn hier die Glaubwürdigkeit nahezu vollkommen auf der Strecke bleibt.

Dennoch gibt es einzelne Momente, die durch ihren Spannungsaufbau schon gefallen können. Doch in Relation zu eineinhalb Stunden Film sind einhundertzwanzig wirklich gelungene Sendeminuten einfach zu wenig. Und auch die weichgespülte Geschichte um das allmähliche Zerbröseln von Irenes Ehe wird sehr schematisch und wenig interessant erzählt.

Mehr als ein 08/15-Krimi mit absurder Handlung und teilweise schwer wiegenden Glaubwürdigkeitsmängeln wird einem in «Irene Huss: Der zweite Mord» nicht geboten und auch die schauspielerischen Leistungen sind allenfalls Durchschnittsware. Was man hier schmerzlich vermisst, ist ein Columbo oder ein Monk.

Das Erste zeigt «Irene Huss, Kripo Göteborg: Der zweite Mord» am Sonntag, dem 2. August 2009, um 21.45 Uhr.
01.08.2009 09:06 Uhr Kurz-URL: qmde.de/36443
Julian Miller

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Tags

Irene Huss

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