Obwohl die Marktanteile der Soap derzeitig steigen, hinkt sie noch immer ihren einstigen Erfolgen hinterher.
Während das Urgestein der deutschen Soap-Landschaft «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten» im täglichen Vorabendprogramm regelmäßig Marktanteile von über 20 Prozent in der Zielgruppe erobert, muss sich die zweitälteste Soap im RTL-Programm «Unter Uns» mit geringeren Marktanteilen begnügen. Doch auch wenn diese bisher nicht gewaltig waren, lagen die durchschnittlichen Werte stets über dem Senderschnitt.
So erreichte die tägliche Serie im Jahr 2007 durchschnittlich 17,8 Prozent bei der werberelevanten Zuschauerschaft. Im Jahr 2008 verlor man zwar einige Zuschauer, bliebt aber mit einem Marktanteil von 17,2 Prozent weiter oberhalb des RTL-Schnitts. Grund genug sich die Entwicklung der Serie in der erste Hälfte des laufenden Jahres 2009 zu betrachten. Bisher liefen rund 140 Episoden seit Januar. Insgesamt hat die Produktion bereits weit über 3600 Folgen auf dem Buckel.
Dabei fällt auf, dass die Marktanteile im Laufe des Jahres deutlich anstiegen. Erzielte man zu Beginn des Jahres oft nur Zielgruppenwerte zwischen 13 und 14 Prozent und lag damit unter dem Mittelwert des Senders, sind aktuell Werte zwischen 17 und 19 Prozent keine Seltenheit. Hin und wieder kratzte das Format sogar an der 20-Prozent-Marke. Den absoluten Höhenflug erlebt die Serie jedoch zu Beginn des Frühlings. Am 23. März schalteten insgesamt 2,13 Millionen Fans die Folge 3553 ein und bescherten ihr einen Rekordmarktanteil von 21,0 Prozent bei den jungen Zuschauern. So gut lief die Soap seit Juli 2008 nicht mehr. Kurz nach der Rekordepisode kletterten die Werte am 09. und 16. April auf 20,6 bzw. 20,8 Prozent und konnten damit fast an den Höchstwert anknüpfen.
Erstaunlicherweise erreichte die Serie die kontinuierlich steigenden Marktanteile bei gleichzeitig fallenden Reichweiten. Sahen zu Beginn des Jahren noch rund 1,8 Millionen Zuschauer insgesamt die Abenteuer in der Schillerallee, liegt der aktuelle Zuschauerschnitt nur noch bei rund 1,5 Millionen. Ähnlich verhält es sich auch bei den Reichweiten der werberelevanten Zuseher. Hier fielen die Zahlen von knapp unter einer Millionen auf nur noch rund 0,8 Millionen junge Menschen. Die Erklärung liegt dafür sicherlich in den steigenden Temperaturen, die gen Sommer die allgemeine Fernsehnutzung sinken lässt.
In der ersten Hälfte des Jahres 2009 kommt die Daily-Soap «Unter Uns» auf einen Gesamtzuschauerschnitt von 1,66 Millionen. Dies entspricht einem durchschnittlichen Marktanteil von 12,0 Prozent. In der Zielgruppe sahen im Schnitt 0,84 Millionen junge Zuschauer zu und erzeugten einen durchschnittlichen Marktanteil von 16,3 Prozent. Dieser liegt derzeit knapp unterhalb des Senderschnitts und auch fast einen ganzen Prozentpunkt unterhalb des Durchschnittswertes aus dem Jahr 2008. Es wird sich zeigen, wie die Entwicklung der Serie nach dem Sommer weitergeht, die im November immerhin ihr 15jähriges Bestehen feiern wird.