Der finanziell angeschlagene RBB will durch Kooperationen Einsparungen erzielen. Man müsse bisher Undenkbares denken, sagte Intendantin Dagmar Reim.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) muss sparen - durch Kooperationen mit anderen ARD-Sendern sollen künftig deutliche Einsparungen erzielt werden, sagte RBB-Intendantin Dagmar Reim auf der Sitzung des Rundfunkrates in Potsdam.
Gedacht sei zunächst an eine stärkere bi- und trilaterale Zusammenarbeit mit anderen Häusern. Dafür kämen insbesondere das Deutschlandradio und die Deutsche Welle in Berlin sowie MDR und HR aufgrund ihrer vergleichbaren finanziellen und strukturellen Situation in Betracht. Programmliche Kooperation sei ebenso denkbar wie eine Zusammenarbeit im Bereich der Verwaltung und Technik, sagte Reim.
Der rbb verzeichnet für die Gebührenperiode bis 2012 ein erneutes Defizit von 22 Millionen Euro - langfristig sollen die Ausfälle sogar noch höher ausfallen. Ursache sind unter anderem geringere Werbeerlöse, weitere Gebührenausfälle sowie Umsatzsteuer-Nachzahlungen für die Satellitenausstrahlung.
"Wir werden unsere Ausgaben den dramatisch sinkenden Einnahmen anpassen müssen. Je eher wir das tun, desto besser. Je schneller wir uns auf die neue Situation vorbereiten, desto sicherer wird der RBB durch die Stürme der Zeit segeln", so Reim. Eine Strategiegruppe "Zukunft RBB" nahm bereits ihre Arbeit auf. Sie hat die Aufgabe, sowohl die Kooperationsmöglichkeiten mit den anderen ARD-Häusern auszuloten als auch eine Vision für den Sender in der Zukunft zu entwickeln.
"Wir wollen die Frage klären, wofür wir unser Geld künftig ausgeben werden und wofür nicht", sagte die RBB-Intendantin. "Bisher Undenkbares müssen wir denken, bisher Unmögliches müssen wir in Betracht ziehen. Wir dürfen nicht alles über den Haufen werfen, aber wir sollten energisch handeln. Wir wollen nicht Getriebene der Entwicklung sein, sondern Treibende. Mit noch weniger Geld noch besseres Programm machen – in welchem Umfang auch immer. Das ist die Herausforderung, vor der wir stehen."