Der King of Pop ist tot. Hurra!

Wen interessiert eigentlich noch die neue Haarfarbe von Britney Spears? Wen juckt der Abzug der US-Truppen aus dem Irak? Die Welt hört Michael Jackson und wird geradezu mit News bombardiert.

Noch vor seinem plötzlichen Tod machte man gerne Witze über den “ehemaligen” King of Pop, seine Schulden und natürlich über seine zahlreichen Operationen. Die meist flachen Scherze gehörten wie Gags über Franjo Pooth zum Standardreportoire von LateNight Shows in Deutschland.

Nun ist der gute Musiker tot und wird mit Eintritt seines Todes in einer Riege mit Elvis und Frank Sinatra genannt. Selbst der kleinste Lokalsender in Tadschikistan berichtet über die Nachricht und das Fernsehen hat extra seine Programme umgestellt. Vergessen sind die Gerichtsverfahren wegen Kindesmisshandlung und man könnte fast darüber nachdenken die beschlossene Internetsperre nach seinem Tod ebenfalls wieder zu vergessen.

Jackson war am Ende seines Lebens nur noch eine mediale Witzfigur und ein Schatten seiner selbst. Doch das ist den objektiven Medien heute egal. Lieber feiert man noch einmal seine frühen Werke und startet ein SMS-Gewinnspiel zum Thema!



Doch kann man es den Medien verübeln? Endlich war mal wieder eine große Sensation aus dem Bereich “Unterhaltung” die Schlagzeile und für 48 Stunden schien die “Schweinegrippe” ausgerottet. Der Niedergang von deutschen Firmen und eine Karstadt-Insolvenz sind im Gegensatz zu einem unbekannten Privatvermögen von Jackson doch nur eine Randnotiz wert. Wieiviel Geld hat Jacko unterm Bett versteckt? Welcher einbeinige Gärtner hat vom Postboten der Frau eines Freundes vom Kindermädchen von Michael Jackson noch irgendwelche brisanten Infos oder gar Bilder im Angebot?

Was passiert mit seinen Kindern? Oder ist Jackson gar nicht der Vater und wieviele Reporter können wir noch im Billigflieger zur Neverland-Ranch schicken? Wurde ihm wirklich eine Spritze mitten ins Herz gerammt? Was sagt eigentlich Detlef D! Soost dazu?

Mit Michael Jackson ist die personifizierte Finanzkrise gestorben und nach seinem Tode verdient er nun mehr Geld als jemals zuvor in seiner Karriere. Man kann nur hoffen, dass es den Banken ähnlich ergehen wird.

Die Gastkolumne von Rob Vegas erscheint alle zwei Wochen - exklusiv bei Quotenmeter.de. Der Autor wurde durch eine Internet-Show bekannt, twitterte zudem wochenlang als Harald Schmidt im Internet. Mehr Infos: RobVegas.de