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US-Studie zum Medienkonsum verärgert TV-Sender

Eine Studie des Marktforschers Nielsen Media Research zum TV-Konsum in den USA hat die werbeabhängigen TV-Stationen in Rage gebracht. Wie das Wall Street Journal (WSJ) heute, Mittwoch, berichtet, kommt Nielsen zu dem Schluss, dass um acht bis zwölf Prozent weniger Männer zwischen 18 und 34 Jahren im Juli 2003 ihren Fernseher zur Prime-Time eingeschaltet haben. Das ist kein kleiner Rückgang, wenn man bedenkt, dass zu dieser Zeit die Vorsaison der National Football League in vollem Gang war. Die TV-Stationen reagierten laut WSJ mit Verärgerung und bezweifeln die Aussagekraft der Studie.

"Wenn die Quoten steigen, ist es das Programm. Wenn sie sinken, war es Nielsen", antwortete ein Sprecher des Marktforschers auf den Vorwurf der Sender, die Umfrage sei nicht repräsentativ. Damit bringt er ein Grundproblem der TV-Stationen mit ihren Werbekunden auf den Punkt. Immer öfter wird der tatsächliche Nutzen von herkömmlicher TV-Werbung in Frage gestellt. Die erhobenen Mediendaten seien zu wenig aussagekräftig. Der Konflikt um die Nielsen-Studie offenbart hier einen wunden Punkt.

Werbekunden wollen vor allem junge Zuseher erreichen, weil deren Markenbewusstsein noch formbar ist. Gerade junge Seher sind aber immer schwieriger zu erreichen. Die meisten TV-Shows haben einen Altersschnitt bei den Zusehern von über 40 Jahren. Bei der TV-Serie "Friends" liegt der Schnitt bei 37 Jahren, die Comedy-Show ist eines der teuersten Pflaster für Werber. Nielsen meint, die Gruppe der 18- bis 34-Jährigen verbringt mehr Zeit mit DVDs, Computer- und Konsolenspielen sowie dem Internet - auf Kosten des Fernsehens. Zudem gäbe es keine Anzeichen dafür, dass es sich bei dieser Entwicklung um ein kurzlebiges Phänomen handle. (pte)
29.10.2003 18:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/3573

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