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Mutig: «Superlehrer» und «Jugendcoach» übernehmen Sat.1-Montag

Mit Doku-Formaten hatte Sat.1 in der vergangenen Zeit stets Pech. Nun sollen es zwei Formate an einem anderen Tag richten. Senderchef Guido Bolten setzt vor allem auf eher weibliche Formate.

«Gnadenlos gerecht», «Die Abzocker», «Die Jugendcops» - die Liste der Sat.1-Flops im Bereich Dokutainment ist lang. Kurz gesagt konnte kein Format des Berliner Senders auch nur annähernd an den Erfolg von erfolgreichen Sendungen des Genres, wie beispielsweise «Raus aus den Schulden» oder «Supernanny» anknüpfen. Ab dieser Woche soll sich das ändern – zumindest in den Wünschen des Senderchefs Guido Bolten. Zeigte man die Dokus bislang am Mittwoch – und somit in Konkurrenz zu den RTL-Formaten, räumte der Boss nun den Montagabend frei.

Auch inhaltlich sollen sich die neuen Formate vom bisher in Sat.1 Dagewesenen unterscheiden. Eher weiblich sollen die Geschichten erzählt werden – somit also vermutlich mehr auf Lösungsansätze abzielen und nicht allzu sehr so triste und traurige Realität zeigen. Innovativ ist zumindest das erste Konzept, das ab 20.15 Uhr zu sehen ist. Constantin Entertainment («The Next Uri Geller», «Die Hit-Giganten») machen «Die Superlehrer» - eine Show, die man als Weiterentwicklung der «Supernanny» bezeichnen könnte.

Grundgedanke der Sendung: Jährlich verlassen 80.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss – 16 von ihnen sind nun Hauptdarsteller der neuen Sat.1-Sendung. Sie heißen Nicole, Patrick oder Harun und haben (fast) ganz alltägliche Probleme: Die eine wird gemobbt, weil sie etwas dicker ist, die andere litt unter Essstörungen, eine weitere hat Alkohol- und Drogenprobleme. Sie alle haben eines gemeinsam: Für ihre Zukunft wollen sie einen anständigen Schulabschluss haben.



Helfen sollen dabei die Lehrer: Etwa der 61-Jährige Deutschlehrer Herr Siegmann, oder Herr Volkmer, der Englisch, Geschichte und Sozialkunde unterrichtet. Fünf Unterrichtsstunden gibt es täglich – ab 12.30 Uhr ist Mittag, nachmittags gibt es zudem noch 90 Minuten lang betreutes Arbeiten in verschiedenen Fächern. Bei den Dreharbeiten zu dem Format flogen im Klassenzimmer schon mal die Fetzen, sagt Sat.1. «Die Superlehrer» ließen sich davon allerdings nicht unterkriegen.

In eine ähnliche Richtung geht auch die ab 21.15 Uhr gezeigte Sendung «Jugendcoach Oliver Lück», der allerdings ein wenig an RTL-Street-Worker-Sendungen erinnert und deshalb nicht wirklich innovativ ist. Hergestellt wird die Sat.1-Sendung von Talkerin Vera int-Veen – sie schickt Oliver Lück auf die Straße, um Problemkids wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Geplant sind von beiden Shows zehn Episoden, die also den Sommer über zu sehen sein werden. Zur Premiere hat Sat.1 gleich ein richtig hartes Gegenprogramm: Im ZDF spielt die deutsche U21-Nationalmannschaft, bei RTL versucht Til Schweiger mit der zweiten Folge von «Mission Hollywood» den etwas verpatzten Start der Vorwoche wettzumachen und ProSieben sendet eine weitere Folge des Quotenhits «Fringe».

Die Erwartungen dürften bei Sat.1 aber recht hoch sein. Immerhin galten die Spielfilme am Montag als sichere Bank für überdurchschnittliche Quoten. Alles was also unterhalb des Senderschnitts liegt, dürfte somit in den Chefetagen als Niederlage gewertet werden.
15.06.2009 10:04 Uhr Kurz-URL: qmde.de/35541
Manuel Weis

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Tags

Superlehrer Jungendcoach Oliver Lück

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