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«Cold Case» oder doch kalter Käse?

In den USA sprang die Bruckheimer-Serie der Absetzung von der Klinge. Jetzt muss aber auch wieder in Qualität investiert werden.

«Cold Case» wird im Herbst in den USA in die siebte Staffel starten – einige Zeit bangten die Fans um die Krimiproduktion, die Medienberichten zufolge kurz vor der Absetzung stand. Letztlich traf es «Without a Trace» - «Cold Case» wird fortgesetzt. In Deutschland sendet kabel eins derzeit die Episoden aus der sechsten Staffel – und enttäuscht damit so manchen Fan des Formats. Die wirklich besten Zeiten hat die Serie rund um Detective Lilly Rush hinter sich.

Dies ist eine Tatsache, die bei lang laufenden Serien schnell passiert – ein ähnliches Schicksal erlitt «24» in Staffel sechs. Danach wagten die Macher einen kompletten Umbruch, der größtenteils glückte und die Serie wieder frisch machte. Bei «Cold Case» geht alles seinen gewohnten Gang – und genau deshalb wird das Format von Jerry Bruckheimer mehr und mehr kalter Käse. Das Staffelfinale der vierten Staffel war noch ein echtes Highlight, seitdem geht es mit den Geschichten, die inzwischen nur noch selten Gänsehautfeeling haben, rapide bergab.



Die Durchschnittsgeschichte von «Cold Case» spielt mittlerweile in den 70ern und thematisiert das Thema der Rassendiskriminierung. Farbige spielen bei «Cold Case» heute eine noch größere Rolle als in den Staffeln zuvor. Vor zwei Wochen sendete kabel eins beispielsweise eine mäßige Folge rund um einen Nachwuchspolitiker, der auf der Straße ermordet wurde – die Macher spielten damit auf Barack Obama an, was auf Grund der Aktualität sicherlich löblich, letztlich wegen der Umsetzung aber keineswegs ein Meisterwerk war. Das Thema der nun am Freitag gesendeten Folge „Spielsüchtig“? Als 1984 der Arzt Dr. Bowen erschossen wurde, nahm man einen Schwarzen fest - er starb im Gefängnis.

Ganz so ausführlich wurde das Thema dann letztlich nicht behandelt - gerade deshalb wäre es unnötig gewesen, erneut darauf hinzuweisen, dass ein Schwarzer unschuldig im Gefängnis saß. Abgesehen von sich wiederholenden Geschichten: Würden die Macher künftig auch die musikalische Untermalung wieder etwas mehr in den Vordergrund rücken, hätte das Format zudem wieder einen deutlicheren USP. So ist es derzeit nicht viel mehr als kalter Käse. Möglicherweise hat das Bibbern um eine Verlängerung bei den Verantwortlichen aber wirklich etwas gebracht: Nämlich die Erkenntnis, dass nun an der Serie wieder härter und intensiver gearbeitet werden muss.
06.06.2009 10:14 Uhr Kurz-URL: qmde.de/35352
Manuel Weis

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Cold Case

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