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Die Kritiker: «SOKO Wismar: Das dritte Feuer - Die Spur führt nach Schweden»

Story


Augen und Mund weit aufgerissen, als habe er den Teufel gesehen, sitzt Architekt Gero Albrecht auf einem einsamen Parkplatz tot am Steuer seines Wagens. Seltsame Brandspuren werden gefunden, doch offensichtlich handelt es sich um keinen normalen Fahrzeugbrand, denn nur die Vordertüren sind betroffen. Ein Mordanschlag!

Der Fall gestaltet sich für die SOKO Wismar dieses Mal besonders schwierig: Es gibt weder Tatzeugen noch Hinweise auf andere Fahrzeuge. Was hat Gero Albrecht in dieser verlassenen Gegend gewollt? Auch Nachforschungen in Albrechts Baufirma führen nicht weiter: Prokuristin Gesa Voss gibt sich verschlossen und Mitinhaber Sönke Schmidt ist im Ausland. Doch aus dieser Richtung kommt unerwartet eine erste Spur - aus Schweden! Dort wird Sönke Schmidt ermordet aufgefunden. Das Bild am Tatort gleicht dem von Gero Albrecht bis ins Detail. Auch hier hat der Täter die Wagentüren mit einem schnell härtenden Spezialschaum verschlossen, der äußerst brennbar ist und ein tödliches Gas produziert. Beginnt gerade ein Serientäter sein Werk?

Die Ermittlungen ergeben, dass die Toten kurz zuvor den Auftrag für ein Projekt in Schweden bekommen haben. Führten dunkle Machenschaften in der Baubranche zum Tod der beiden Männer? Mit der Fähre fährt Sven nach Schweden, um mit den Kollegen vor Ort zusammenzuarbeiten. Doch auch in Wismar stoßen die Ermittler auf neue Informationen. Sönke Schmidt stand kurz vor der Scheidung von seiner Ehefrau Vanessa. Zwischen ihnen war ein heftiger Streit um das Sorgerecht für die Kinder entbrannt. Wollte Vanessa Schmidt das Problem ein für alle mal aus der Welt schaffen? Aber warum ist auch Albrecht auf dieselbe Art getötet worden?

Bald gibt es neue Anhaltspunkte: Gesa Voss hatte sowohl mit Schmidt als auch mit Albrecht ein Verhältnis. Ist hier ein Motiv für die Tat zu suchen? Und warum steht Vanessa Schmidt in engerem Kontakt zu Gesa, der Ex-Geliebten ihres Mannes, als sie zugibt? Auf eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Toten stoßen die Ermittler in deren Vergangenheit: Während ihres Studiums haben sie zusammen in einer WG gelebt. Gibt es aus dieser Zeit ein dunkles Geheimnis?

Stück für Stück setzen sich die Puzzleteile zusammen. Offenbar gibt es noch zwei weitere Studienfreunde aus der WG von Albrecht und Schmidt. Könnten sie die nächsten Opfer sein? Aber wo ist der Zusammenhang? Den Ermittlern ist klar, eines müssen sie unter allen Umständen verhindern: Das dritte Feuer!

Darsteller
Udo Kroschwald («Berlin Calling») ist Polizeihauptkommissar Jan Reuter
Claudia Schmutzler («Für alle Fälle Stefanie») ist Kriminaloberkommissarin Katrin Börensen
Michael Härle («Bewegte Männer») ist Kriminaloberkommissar Sven Herzog
Dominic Boeer («Fünf Sterne») ist Polizeihauptmeister Lars Pöhlmann
Li Hagman («Im Namen des Gesetzes») ist Konstabler Leena Virtanen
Katharina Blaschke («Im Gehege») ist Dr. Helene Sturbeck
Andreas Hofer («Alisa») ist Gero Albrecht
Robert Schupp («Inga Lindström - Sommer in Norrsunda») ist Sönke Schmidt
Daniel Morgenroth («Unsere Farm in Irland») ist Edgar Rumpf
Katharina Müller-Elmau («Nichts als Ärger mit den Männern») ist Vanessa Schmidt
Julia Richter («Liebe verlernt man nicht») ist Gesa Voss
Matthias Haase («Mein Leben & ich») ist Robert Brahms
Petra Hultgren («Andra avenyn») ist Bodil Lundquist
Andreas Patton («Ganz nah bei Dir») ist Ulf Liehn

Kritik


Im Norden nichts Neues. So könnte das knappe Urteil über das Serienspecial zur «SOKO Wismar» in diesem Fall lauten. Ein wenig detaillierter kann der Blick aber schon sein.

Bereits zu zweiten Mal darf das Team aus der Hansestadt Wismar in einem 90-minütigen Ausflug Primetimeluft schnuppern. Schon 2007 lieferten die Autoren mit «Nasser Tod» eine abendfüllende aber auch leider nur mäßig spannende Episode ab. Und auch in der aktuellen Folge «Das dritte Feuer - Die Spur führt nach Schweden» schaffen es die Drehbuchautoren Rainer Berg und Michel Bergmann kaum, mit ihrem Doppelmord in Deutschland und in Schweden wirkliche Spannung aufzubauen. Zu stereotyp sind die Charaktere, zu platt die Dialoge, vom Spannungsaufbau ganz zu schweigen.

Da nervt die aus «Für alle Fälle Stefanie» bekannte Claudia Schmutzler über die gesamte Laufzeit als KOK Katrin Börensen mit ihrer notorisch schlechten Laune und Michael Härle alias Sven Herzog lässt sich im Außeneinsatz in Schweden auf eine so unsäglich vorhersehbare und auch abstruse Liebelei ein, das es schon schmerzt. Da fragt man sich, ob diese Rahmenbedingungen überhaupt Not tun, oder ob die Handlung nur künstlich in die Länge gezogen werden soll. Der Handlung hilft es jedenfalls nicht wirklich weiter.

Ärgerlich sind auch die zum Teil sehr holzschnittartigen und platten Dialoge. Von der Dramaturgie und der gesamten Handlung her, hätte man die Geschichte auch sicherlich in eine 45-minütige Episode verfrachten können. So muss man sich als Zuschauer nur noch länger plagen. Schauspielerisch gibt es neben den oben bereits genannten Kritikpunkten auch die teilweise sehr übertriebene und nicht nachvollziehbare Art der Handlung zu beanstanden.

Lediglich die schönen Kamerafahrten von Tobias Platow setzen dem Ganzen einen kleinen Pluspunkt. Alles in Allem ist «SOKO Wismar» aber eine Vorabendserie und da sollte sie auch beheimatet bleiben.

Das ZDF zeigt «SOKO Wismar: Das dritte Feuer - Die Spur führt nach Schweden» am Montag, den 01. Juni 2009, um 22.00 Uhr.
31.05.2009 10:14 Uhr Kurz-URL: qmde.de/35245
Torben Gebhardt

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Tags

SOKO Wismar

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