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Sky stößt an Grenzen

Das neue Bezahlfernsehen stellte am Mittwoch seine Pläne vor. Welche Probleme es gibt, weiß Manuel Weis.

Ein völliger Neuanfang sollte es werden: Aus Premiere wird Sky und alles wird besser – das vermittelte die Kommunikationsabteilung des Münchner Bezahlunternehmens in den vergangenen Tagen recht erfolgreich. Sehr schnell – nur knapp zwei Wochen nach dem Bekanntwerden der Umfirmierung – stellte man in München den Journalisten nun das neue Sky vor. Es kam aber schon heute der Eindruck auf, dass die Macher des neuen Pay-TV-Kanals schon jetzt wieder an ihre Grenzen stießen – Grenzen, die sie so aus England und Italien nicht kennen.

Absolute Premiuminhalte wie einen eigenen Nachrichtenkanal gibt es hierzulande beispielsweise nicht: Besonders deutlich werden die Grenzen bei allen Kunden, die Sky über Kabel empfangen werden – und das sind einige. Die werden von der Aufstockung der HD-Kanäle (sechs Stück sollen kommen) nichts mitbekommen: Mark Williams musste zugeben, dass die meisten Kabelnetzbetreiber nur zwei HD-Kanäle freischalten werden.

Was bleibt dann an Neuem? Neue Namen, neue Optik – aber neue Inhalte? Bislang kaum – im Filmbereich hat man einige Sender besser nach Genres geordnet, eine sinnvolle Entscheidung. Für den Sportbereich wurden Rechtezukäufe angekündigt, was zum einen nötig ist, zum anderen aber nicht eilt. Premiere hat massig Rechte an verschiedenen Sportarten, die man bislang nicht ausnutzt. So könnte man nahezu alle Spiele der englischen Premier League zeigen, begrenzt sich aber auf bis zu vier Partien pro Spieltag.



Aus Spanien – dank Sublizenz von Arena – konnte man bisher vier Spiele pro Runde zeigen, übertrug jedoch nur die Partien von Real Madrid oder Barcelona. Auch deshalb stimmte bei Premiere zuletzt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Die neuen Preise mögen zwar an einigen Stellen teurer sein – sind aber dennoch als fair zu betrachten: Drei Pakete gibt es künftig zum Preis von knapp 45 Euro. Sicherlich kein Schnäppchen, allerdings auch nicht der preisliche Super-Gau.

Ob Sky ein Erfolg wird, hängt maßgeblich sicherlich auch davon ab, ob die neue Marke den Vorstellungen des Vorstands entsprechend angenommen wird und ob über die bisherigen Ankündigungen hinaus weitere Premium-Angebote hinzukommen: Ein eigenes Fußball-News-Magazin oder eine Fußball-Talkshow wäre sicherlich sinnvoll, zumal Premiere in Österreich mit «Talk & Tore» bereits ein sehr angesehenes und erfolgreiches Format im Programm hat.
27.05.2009 13:35 Uhr Kurz-URL: qmde.de/35155
Manuel Weis

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sky

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