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«ESC»: Selbst England spielt oben mit

Am Samstagabend fand der «Eurovision Song Contest» in Moskau statt. Erneut schnitt Deutschland nur suboptimal ab, was den Verantwortlichen und Zuschauern überhaupt nicht gefällt.

Das Vereinte Königreich hatte im 21. Jahrhundert sehr große Probleme mit dem «Eurovision Song Contest», nun holte die Sängerin Jade Ewen mit „It’s My Time“ den fünften Platz. Wenn sich die Briten so stark verbessern können, dann muss das auch für Deutschland möglich sein. Denn schon seit längerem hat der NDR mit den teilnehmenden Künstlern Pech. Im vergangenen Jahr landeten die „No Angeles“ auf dem letzten Platz, „Alex Swings Oscar Sings!“ verzeichnete mit 35 Punkten nur den 20. Rang. Was ist nur los bei dem europäischen Wettbewerb?

„Völlig verdienter Sieger, alles richtig gemacht!“ schrieb AlphaOrange über den Sieder Alexander Rybak aus Norwegen, „Aber bevor die Deutschen jetzt wieder anfangen, über den bösen Ostblock oder dieses Mal über den bösen Nordblock zu jammern: Seht euch die chronischen Versagerländer UK und Frankreich an. Kaum schicken die mal große Künstler ins Rennen, läuft es wieder. Ganz ohne Punkteschieberei.“ vicaddict gibt vor allem den Verantwortlichen die Schuld: „Fakt ist, Deutschland hat den Geschmack wieder nicht getroffen. Warum? Vielleicht weil man wieder auf Swing gesetzt hat und gemeint hat, mit einer halbwegs prominenten Stripperin Stimmen kaufen zu können.“



Die Diskussionsteilnehmer im Quotenmeter.de-Forum sind auf Stefan Raab gekommen, aber MICHAELALEXANDER sieht auch für den Entertainer keine Chance: „Raab würde auch nichts mehr reißen. Das käme auch heute nicht mehr an.“ Guildo Horn, der in diesem Jahr in der NDR-Jury saß, die den Teilnehmer bestimmte, kam ins Spiel: Horn hatte im Vorfeld nicht an Kritik mit dem Duo gespart. „Meine Hoffnung [ist], dass er eventuell nächstes Jahr einmal mehr auf den Putz haut. Was eine Biedermann in dieser Jury zu suchen hatte, weiß auch keiner“, so vicaddict.

„War das diesmal eine biedere Sendung“, fasst Kunstbanause das Event zusammen, „Klonfabrik par excellence. Also richtig gut fand ich keinen einzigen Auftritt, am hörbarsten fand ich (und das sag ich als Fan eher harter und unkonventioneller Klänge) die Isländerin und die etwas korpulentere Dame mit den roten Locken. Der Rest war halt dieser typische Kram, bestehend aus orientalisch angehauchter Kost, Pseudo-Shakiras und typischen schlageresken Schnulzen. Oder eben gesichtsloses Wischiwaschi-Zeugs wie die dänische Blendax-Version von Ronan Keating. Oder eben der Siegersong...“

vicaddict erörtert das Problem: „Man kann sich darüber streiten ob der Interpret durch Vorausscheid, Jury oder Casting gefunden werden sollte, aber wenn man eine Jury einsetzt, dann sollte die auch Ahnung haben. Offenbar hatte die Mehrheit das dieses mal nicht. Der NDR wird sich zuallererst dort Gedanken machen müssen.“ Außerdem verweist er darauf, dass man außerhalb von Pop kaum Anrufer findet.

Es kam auch zur Sprache, dass der Norddeutsche Rundfunk mit Stefan Raab und ProSieben zusammen arbeiten möchte, um ein geeignetes Siegerlied zu finden. „Das mit dem «Bundesvision Song Contest» ist einmal eine interessante Idee, über die man nachdenken könnte“, so tvjunkie87. Gleichzeitig erklärt er, dass man die Regeln ändern sollte, da bekannte Bands gegenüber Newcomern große Vorteile haben. „Sorry, aber ein Peter Fox oder gar Seed sind definitiv nicht europatauglich“, wendet thelastromeo ein, „ich glaube mit Fox hätte man noch weniger Punkte bekommen. Hier geht es eben nicht um die Melodie sondern mehr um die Texte, und die versteht man europaweit nun mal nicht, wenn sie auf deutsch vorgetragen werden.“ Was auch in Zukunft kommen mag, die Fernsehzuschauer sind seit Jahren – trotz schlechter Plätze – dabei und werden auch in den kommenden Jahren mit von der Partie sein.
18.05.2009 09:37 Uhr Kurz-URL: qmde.de/34979
Fabian Riedner

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Eurovision

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