Immer wieder ist von hohen Abschreibungen im falle eine Umfirmierung die Rede – was hat es damit auf sich?
Auch wenn von offizieller Stelle noch keine Entscheidung verkündet wurde und neuen Erkenntnissen zufolge noch der Aufsichtsrat von Premiere zustimmen muss – der Vorstand des Unternehmens hat sich wohl für die Aufgabe der Marke Premiere entschieden. Finanziell hätte dies gravierende Auswirkungen für den ohnehin schon klammen Sender. In einem vor einigen Wochen veröffentlichten Prospekt, das zur Kapitalerhöhung herausgegeben worden war, heißt es:
„Sollte sich der Vorstand dazu entschließen, die Verwendung der Marke Premiere einzustellen und sie durch eine andere Marke zu ersetzen, müsste der Wert des Markenzeichens Premiere abgeschrieben werden, wodurch sich Premieres Periodenergebnis um 256,4 Mio. Euro verringern würde." Kurzum: Ohne die Marke Premiere würde das Unternehmen gewaltig an Wert verlieren.
Börsenexperten gehen unterdessen von höheren Abschreibungen aus: Weil auch mit Gewinnmitnahmen zu rechnen sei, könnten Premiere im Zuge einer Umbennung sogar 330 Millionen Euro flöten gehen – Geld, das man eigentlich dringend zur Sanierung des Programms bräuchte. Am Donnerstag wird Premiere sein Ergebnis des ersten Quartals 2009 vorstellen – Analysten erwarten einen Verlust in Höhe von rund 70 Millionen Euro.