Mit der zweistündigen Doku wollte der Sender VOX seinen Sonntagnachmittag aufmöbeln, konnte diesen Anspruch jedoch nicht erfüllen.
VOX versprach im Voraus mit seiner neuen Doku-Soap «Der Starpraktikant» harte Duelle und zahlreiche Zickenkriege. Immerhin kämpften die Protagonisten in jeder Folge um einen Praktikumsplatz bei einem angesehen Unternehmen. Doch am Ende entpuppte sich so mancher heiß angekündigter Kampf als ein Sturm im Wasserglas, den immer weniger Zuschauer miterleben wollten.
Die Premiere am 15. März 2009 verlief sehr vielversprechend. Schalteten am späten Sonntagnachmittag insgesamt über eine Millionen Zuschauer das neue Format ein und sorgten damit für einen Marktanteil von 4,7 Prozent. In der Zielgruppe konnte die zweistündige Doku den aktuellen Senderschnitt mit 0,74 Millionen werberelevanten Zuschauern und einem Marktanteil von 7,9 Prozent knapp überwinden und damit die Mindestanforderungen erfüllen. Dumm nur, dass im Laufe der weiteren sieben Ausgaben nie wieder so hohe Reichweiten erzeugt werden konnten.
Denn schon eine Woche später folgte der Absturz. Innerhalb von sieben Tagen verlor das Format insgesamt gut ein Viertel seiner Zuschauer und erreichte nur noch 0,76 Millionen Menschen. Der Marktanteil sank auf 3,4 Prozent. Mit 0,54 Millionen jungen Fans und nur noch 6,1 Prozent rutschte die Sendung deutlich unter den aktuellen Schnitt von VOX.
Doch dies sollte zunächst nur ein Ausrutscher sein, denn mit der dritten Folge konnte sich die Show wieder stabilisieren und sich mit 1,04 Millionen Zuschauern insgesamt bzw. 0,72 Millionen jungen Menschen wieder fast an die Premierenwerte herankämpfen. Aufgrund der allgemein geringeren Fernsehnutzung an diesem 29. März kletterten die Marktanteile mit 5,1 Prozent insgesamt und 8,9 Prozent in der Zielgruppe sogar noch über die der Premiere und erreichten ihre Staffelhöhepunkte.
Etwa auf diesem Niveau konnte sich auch noch die vierte Ausgabe halten. Ab der fünften Folge ging der Doku dann jedoch endgültig die Luft aus. Die Reichweiten brachen deutlich ein und konnten nie wieder mehr als 500.000 werberelevante Zuschauer zum Einschalten bewegen. Den Tiefpunkt bildete dabei die Ausgabe vom Ostersonntag, bei der zwischen 17.15 Uhr und 19.15 Uhr nur noch 0,19 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahre gezählt werden konnten. Der Marktanteil betrug miserable 4,2 Prozent, der nur noch von den 4,1 Prozent der vorletzten Ausgabe vom 26. April unterboten werden konnte.
Zum Finale der Realitysendung bewegten sich die Quoten zwar noch einmal nach oben, kamen jedoch weder an die Bestwerte noch den aktuellen Senderschnitt heran. Insgesamt interessierten sich 0,67 Millionen Zuschauer und damit 3,8 Prozent für den Kampf um den letzten Praktikumsplatz. In der Zielgruppe reichten die 0,50 Millionen Zuseher nur noch für einen mäßigen Marktanteil von 6,9 Prozent.
Am Ende bleibt ein verhaltenes Fazit, denn nur drei der acht gezeigten Ausgaben von «Der Starpraktikant» konnte in der Zielgruppe Werte über dem Senderschnitt generieren. Insgesamt kommt das Format auf einen Zuschauerschnitt von 0,71 Millionen und einen durchschnittlichen Marktanteil von 3,8 Prozent. Bei den jungen Zuschauern reichten die durchschnittlich 0,50 Millionen werberelevanten Zuschauer nur für einen unterdurchschnittlichen Marktanteil von 6,6 Prozent. Es bleibt daher fraglich, ob sich VOX zu einer Verlängerung der Dokureihe durchringen wird.