The CW-Chefin Dawn Ostroff trennt sich vom Sonntag und überlässt den anderen Konkurrenten das Feld.
Das fünfte und jüngste Network der Vereinigten Staaten, The CW, stand seit dem Sendestart unter keinem guten Stern. Die Einschaltquoten der eigenproduzierten Serien und Shows lagen deutlich unter den Werten von UPN und TheWB. Außerdem versucht Senderchefin Dawn Ostroff krampfhaft einen Sender zu formen, der die jungen Mädchen anspricht. Dabei laufen die WB-Überbleibsel «Smallville» und «Supernatural», die sich vorwiegend an die männlichen Zuschauer richten, erfolgreicher als «90210» und Co.
Am Montagabend verkündete das Network, dass man die Verbreitung am Sonntag einstellen wird. Derzeit strahlt The CW zwischen 17.00 und 22.00 Uhr ein landesweites Programm aus, dass allerdings nur spärliche Einschaltquoten vorweisen kann. Bereits zum Start der aktuellen Fernsehsaison wurden drei Stunden des Sonntags an die Produktionsfirma Media Capital Rights verpachtet, doch der Vertrag wurde nach einem riesigen Misserfolg aufgelöst.
Derzeit füllt The CW seinen Sonntag mit alten Folgen von
«Everybody hates Chris» (Bild), «The Game», «The Drew Carey Show» und «Jericho». Außerdem führt die Fernsehstation einen zweistündigen Spielfilm auf, der sich aus dem großen MGM-Fundus bedient. Zwar sprechen die Verantwortlichen bei The CW davon, dass man sich nun auf das werktägliche Programm konzentrieren möchte, aber diese Entwicklung ist eine Aufgabe des eigenen Projektes. Schon seit Längerem wird über ein Aus von The CW spekuliert, vor allem weil Warner Bros. seine Marke TheWB – zumindest im Internet – reaktivierte.
Die einzigen Gewinner sind die CW-Lokalstationen, die durch diesen Schritt wieder mehr Kontrolle über ihr eigenes Programm haben. Darüberhinaus bekommen die Lokalstationen beim Network-Fernsehen nur sechs bis acht Minuten Werbung zur Verfügung gestellt, schicken sie aber ihr eigenes Line-Up auf Sendung, können sie den gesamten Umsatz der knapp viertelstündigen Werbung einstreichen.