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Serienlexikon: «Ein Herz und eine Seele»

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Mit dem Wechsel in die ARD wurde auch die Produktion der Serie in Farbe umgestellt. Da die ersten elf Episoden anfangs nur einem kleinen Publikum zuggängig waren, entschied man sich die vier besten Folgen dann noch einmal neu zu drehen. Dabei wurden die wesentlichen Handlungsstränge unverändert gelassen während am Humor noch etwas gefeilt wurde.

Zunächst lief die Serie bis zum 04. November 1974 und wurde dann mit der 21. Folge eingestellt. Doch der Wunsch der Zuschauer nach einer Fortsetzung war zu groß, sodass es 1976 eine Neuauflage gab. Allerdings kamen die neuen Episoden nicht mehr an die Originale heran. Dies lag unter anderem daran, dass sowohl Elisabeth Wiedemann als auch Diether Krebs nicht mehr engagiert wurden. Über die Gründe gibt es zahlreiche Gerüchte, die von zu hohen Gehaltsforderungen, internen Streitigkeiten bis zur Einflussnahme der Politik reichten. Diether Krebs soll angeblich auch wegen der Entschärfung der Serie im Wahlkampf so verärgert gewesen sein, dass er eine weitere Teilnahme ablehnte. Seine Rolle übernahm fortan Klaus Dahlen, während Elisabeth Wiedemann durch die Komikerin Helga Feddersen ersetzt wurde.

Zur Umbesetzung kam, dass sich das Format selbst wandelte. Der immer dominierende Klamauk verschreckte die Zuschauer zusätzlich, sodass nach bereits vier Episoden die Neuauflage wieder eingestellt wurde. Am Ende erreichte die Reihe damit lediglich 25 Folgen.

Den endgültigen Durchbruch als Kultformat gelang der Produktion als sie im Jahr 1996 erneut kurzfristig ins Abendprogramm genommen wurde und mehr als sechs Millionen Zuschauer erreichte und damit erfolgreicher als viele neuen Serien war. Immer wieder wurden seitdem die Erlebnisse der Familie Tetzlaff auf allen dritten Programmen wiederholt. Neben dem „Silvesterpunsch“ werden zudem zwei weitere Ausgaben regelmäßig zu bestimmten Feiertagen gezeigt. Die Folge „Rosenmontagszug“ läuft stets im Karnevalprogramm und die Episode "Besuch aus der Ostzone" wird jährlich am 03. Oktober aufgeführt.

Obwohl die Serie auf die aktuellen Ereignisse der Jahre 1973 und 1974 sowie 1976 referenziert, erfreut sie auch lange nach ihrem Ende einer großen Beliebtheit. Dabei ist es erstaunlich, dass der Humor und die Konstellationen noch heute funktionieren und zum Teil nichts von ihrer Brisanz verloren haben. Manch eine Diskussion wird noch heute in anderen Bereichen geführt. Kaum eine Serie zeigt gleichzeitig, wie viel sich in rund 30 Jahren verändert hat und wie viel auch wieder nicht.

Es war daher auch nicht verwunderlich, dass es später weitere Versuche gab, ähnliche Konzepte zu etablieren, die jedoch kaum an den Status von «Ein Herz und eine Seele» herankamen. Am erfolgreichsten schlug sich dabei noch die Serie «Motzki», die sich um einen verbitterten Mann kurz nach der Wende drehte und so die Vorurteile zwischen Ossis und Wessis karikierte und ebenfalls aus der Feder von Wolfgang Menge stammte.
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02.05.2009 10:34 Uhr Kurz-URL: qmde.de/34662
Christian Richter

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Ein Herz und eine Seele

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