Die Spielshow am Dienstagabend startete zwar eindrucksvoll, verlor aber dann jedoch massiv Zuschauer.
Seit Monaten hat ProSieben Probleme gegen die Dominanz der RTL-Serien am Dienstagabend anzukommen. Zahlreiche Produktionen probierte der Sender bisher aus. Doch nur wenige konnten sich am Ende über den Senderschnitt retten. Der jüngste Versuch, die Spielshow «Wipeout – Heul’ nicht, Lauf!», endete am 28. April 2009 nach acht Folgen.
Als die Show mit Charlotte Engelhardt am 10. März 2009 startete, interessierten sich insgesamt exakt drei Millionen Zuschauer für die deutsche Variante des amerikanischen Formates. Dies entsprach einem hervorragenden Marktanteil von 9,1 Prozent. Noch erfreulicher verhielten sich die Werte in der Zielgruppe. 2,14 Millionen werberelevante Zuschauer erzeugten einen weit überdurchschnittlichen Marktanteil von 16,2 Prozent. Sollte ProSieben mit der Show endlich ein funktionierendes Konzept gefunden haben?
Die Freude über die guten Premierenwerte hielt jedoch nicht lange. Schon bei der zweiten Ausgabe musste die Show ordentlich Feder lassen. Insgesamt schalteten rund 600.000 Menschen weniger ein. Der Marktanteil sank auf 7,4 Prozent. Auch zahlreiche junge Menschen blieben am 17. März aus. Nur noch 1,73 Millionen Zuschauer bedeuteten einen Marktanteil von 14,0 Prozent. Damit erreichte das Format noch immer sehr gute Werte, doch der Kurs zeigte bereits abwärts.
Im Laufe der folgenden Wochen konnte dieser Trend nicht mehr aufgehalten werden. Woche für Woche liefen die Zuschauern vor den Kalauern der Kommentatoren Matthias Opdenhövel und Werner Hansch davon. Konnte sich die dritte Ausgabe mit einem Zielgruppenmarktanteil von 12,7 Prozent noch über dem ProSieben-Schnitt halten, rutschte die vierte Folge schon drunter durch. Insgesamt lockte man nur noch 1,62 Millionen Zuschauer an, von denen 1,23 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren.
Episode fünf konnte sich sieben Tage später wieder etwas erholen und mit einem Marktanteil von 12,0 Prozent in der Zielgruppe den Senderschnitt erneut überwinden. Doch diese Belebung stellte eher das letzte Zucken vor dem Ende dar, denn ab diesem Moment stürzten die Zahlen noch deutlicher ab.
Die vorletzte Ausgabe schaffte mit 1,35 Millionen Zuschauern nicht einmal mehr einen Gesamtmarktanteil von fünf Prozent. In der Zielgruppe blieb die Show mit 0,93 Millionen Zusehern erstmals unter der Eine-Million-Grenze. Der Marktanteil sank auf enttäuschende 8,2 Prozent.
Die Tatsache, dass RTL aufgrund der Wiederholungen von «CSI: Miami» schwächelte, konnte der verrückte Hindernislauf für sich nutzen. Mit 1,77 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 5,8 Prozent verabschiedete sie die Show versöhnlich. Die 1,31 Millionen jungen Fans und der damit verbundene Marktanteil von 11,0 Prozent ließen die Quoten noch einmal über den Tiefstwert der siebten Ausgabe steigen.
Nach acht Folgen kam «Wipeout – Heul’ nicht, lauf!» im Schnitt auf 1,95 Millionen Zuschauer und damit auf einen durchschnittlichen Marktanteil von 6,3 Prozent. In der Zielgruppe verfolgten durchschnittlich 1,43 Millionen junge Menschen wie unzählige Kandidaten im Matsch landeten. Dies entsprach einem durchschnittlichen Marktanteil von 11,9 Prozent. Ein Totalausfall war die Show damit nicht, doch der deutliche Abwärtstrend macht eine Verlängerung fraglich.