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Von RAF bis Hexe Lilli: Der Deutsche Filmpreis 2009

Am Freitag werden in Berlin die besten deutschen Filme des vergangenen Jahres ausgezeichnet. Quotenmeter.de wirft vorab einen Blick auf die Nominierten.

Was für die amerikanische Filmbranche der Oscar ist, stellt die Lola für deutsche Filmer dar. Bereits zum 59. Mal wird die Deutsche Filmakademie am 24. April 2009 die besten Werke des vergangenen Jahres mit einer glamourösen Gala auszeichnen. In diesem Jahr haben die Veranstalter allen Grund zur Freude, denn das deutsche Kinojahr war so erfolgreich wie schon seit 20 Jahren nicht mehr. Da passt es auch, dass die Statue der Lola ab diesem Jahr einen komplett vergoldeten Sockel hat.

Seit Anfang November 2008 sichtete eine 56-köpfige Jury alle eingereichten Filme des vergangenen Kinojahres. Unter ihnen befanden sich namenhafte Filmschaffende wie Bernd Eichinger, Michael Herbig und Barbara Rudnik. Am 13. März 2009 wurden dann die Nominierungen live im «ZDF-Morgenmagazin» von Vorstandsmitglied Jasmin Tabatabai und dem Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann, bekannt gegeben.

Das RAF-Drama «Der Baader Meinhof Komplex» nach der Vorlage von Stefan Aust zählt sicher zu den größten Favoriten der diesjährigen Verleihung. Insgesamt ist der Film in vier der fünfzehn Kategorien nominiert. Darunter befinden sich mit „Bester Spielfilm“, „Beste weibliche Hauptrolle“ und „Beste Regie“ vor allem die Königsklassen wieder. Zusätzlich darf sich die Kostümbildnerin Birit Missal Hoffnung auf eine Auszeichnung machen.



Doch der Film, der bereits für den amerikanischen Oscar nominiert war, ist nicht der Kandidat mit den meisten Nominierungen. Diese konnte das Drama «John Rabe» mit insgesamt sieben Stück einsammeln. Die Verfilmung der Tagebücher des gleichnamigen Helden könnte am Freitagabend unter anderem als „Bester Film“ oder für die Leistungen des Hauptdarstellers Ulrich Tukur, sowie die Regiearbeit von Florian Gallenberger geehrten werden. Mit dem Nebendarsteller Steve Buscemi könnte der deutsche Preis zudem an einen Hollywood-Schauspieler gehen, der zuvor bereits für einen Golden Globe nominiert war.

Genauso viele Nominierungen wie «Der Baader Meinhof Komplex» konnte auch das Drama «Ein Jahr im Winter» von Caroline Link im Vorfeld ergattern. Danach folgen «Chiko» und «Wolke 9» mit je drei Chancen auf eine Lola.

Als beste Hauptdarstellerinnen könnten Anna Maria Mühe (für «Novemberkind»), Ursula Werner (für «Wolke 9») und Johanna Wokalek (für «Der Baader Meinhof Komplex») ausgezeichnet werden. In der männlichen Kategorie stehen sich Josef Bierbichler (für «Im Winter ein Jahr»), Denis Moschitto (für «Chiko») und der bereits erwähnte Ulrich Tukur (für «John Rabe») gegenüber.

Eine Besonderheit, die den deutschen Filmpreis von vielen anderen unterscheidet, stellt die Kategorie „Bester Kinder- und Jugendfilm“ dar. In diesem Jahr hoffen die Filme «Hexe Lilli, der Drache und das magische Buch» sowie «Was am Ende zählt» auf eine goldene Statue.

Traditionell steht ein Gewinner bereits im Voraus fest. Für seine „hervorragenden Verdienste um den deutschen Film“ wird Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, besser bekannt als Loriot mit dem Ehrenpreis belohnt. Und das, obwohl er in seiner Kariere mit «Pappa ante portas» und «Ödipussi» nur zwei Kinofilme produziert hat. Aber immerhin waren diese die erfolgreichsten Filme ihrer jeweiligen Erscheinungsjahre.

Die feierliche Preisverleihung wird im Berliner Palais am Funkturm und damit einmal mehr in der Hauptstadt ausgetragen. Durch den Abend wird erneut Entertainerin Barbara Schöneberger führen, die den Preis bereits im Jahr 2008 moderierte. Das ZDF wird die Gala am Freitag, den 24. April um 22.15 Uhr zeitversetzt ausstrahlen.
24.04.2009 09:22 Uhr Kurz-URL: qmde.de/34496
Christian Richter

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Deutscher Filmpreis

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