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Die Kritiker: «Reaper»

Story


Sam, College-Abbrecher und Aushilfskraft im örtlichen Heimwerkermarkt, verbringt seine Freizeit hauptsächlich mit sinnlosen Aktivitäten. An seinem 21. Geburtstag erfährt Sam, dass seine Eltern seine Seele an den Teufel verkauft haben, der Sams Vater im Gegenzug von einer schweren Krankheit heilte. Fortan muss Sam dem Teufel gehörig sein, der ihn zum Einfangen entflohener Seelen aus der Hölle einsetzt.

Neben teuflischen Alltagsgeräten wird Sam auch von seinem Kollegen Ben und Freund Bert, genannt „Sock“, unterstützt. Der erste Auftrag führt den Teufelsschergen zu einem aus der Hölle entkommenen Feuerwehrmann, der scheinbar wahllos Brände legt. Doch trotz dämonischer Hilfe ist des Teufels Werk alles andere als eine entspannte Tätigkeit.

Darsteller


Bret Harrison («Keine Gnade für Dad», «Nix wie raus aus Orange County») ist Sam Oliver
Tyler Labine («Boston Legal», «Zack and Miri Make a Porno») ist Bert “Sock” Wysocki
Ray Wise («RoboCop», «Jeepers Creeper I + II») ist der Teufel
Rick Gonzalez («Krieg der Welten», «Boston Public») ist Ben Gonzalez
Missy Peregrym («Catwoman», «Heroes») ist Andi Prendergast
Valarie Rae Miller («Dark Angel», «Crank») ist Josie

Kritik


Das im Jahr 2007 beim amerikanischen Network The CW debütierte Comedydrama «Reaper» stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Die Serie war vom amerikanischen Streik der Drehbuchautoren betroffen, die Quoten nicht zufrieden stellend und die Produzenten ihrem eigenen Format gegenüber wenig loyal: Anfang April wurde bekannt, dass die beiden Autoren und Produzenten der Serie, Michele Fazekas und Tara Butters, die Produktion verlassen werden. Das Aus scheint damit bereits nach der zweiten Staffel besiegelt zu sein, obwohl «Reaper» qualitativ durchaus einiges zu bieten hat.

Das Konzept eines dem Luzifer persönlich verpflichteten Protagonisten sticht erfrischend aus dem üblichen Seriensermon hervor. An seinem 21. Geburtstag wird Sam mit merkwürdigen Geschehnissen konfrontiert, er scheint mit seinen Gedanken Dinge steuern zu können. Auch wird er von einem Rudel bissiger Hunde verfolgt und hat den Teufel in Person auf dem Rücksitz seines Autos sitzen. Da wird es Zeit für Erklärungen: Um eine schwere Krankheit von Sams Vater zu heilen, haben sich seine Eltern entschlossen, die Seele ihres Erstgeborenen an den Teufel abzutreten – mit dem Hintergedanken, niemals Kinder zu bekommen. So leicht ist der Teufel natürlich nicht zu überlisten und hat durch eine Intrige dafür gesorgt, dass sein Teil der Abmachung nicht übergangen wird. Sam ist fortan in der Hand des Teufels und muss entflohene Seelen einfangen.

Mit Liebe zum Detail wird Sam mit einem Staubsauger ausgestattet und stiefelt in bester «Ghost Busters»-Tradition zu den aus der Hölle entflohenen Übeltätern, die sich allerdings nicht so leicht überlisten lassen. Mit von der Partie sind sein Freund Bert „Sock“ und Kollege Ben, die dem teuflischen Treiben zu Recht argwöhnisch gegenüber stehen. Nach der ersten Konfrontation mit dem personifizierten Bösen in Form eines zündelnden Feuerwehrmannes sind aber auch sie Feuer und Flamme, Sam zu helfen. Dabei ergeben sich aberwitzige Situationen, wenn die Batterien des Teufelswerkzeugs in Form eines Staubsaugers vor dem Einsatz den Geist aufgeben, Sams Schwarm Andi sich über dessen merkwürdiges Verhalten wundert, Bert und seine Ex Josie sich mit gegenseitigem Missfallen strafen oder der Teufel Sam zu einer Filiale, der „Hölle auf Erden“, zitiert.

Doch wo Feuer ist, gibt es auch Schatten. Die recht platte Geschichte des Seelenverkaufs ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Zudem muss der geneigte Zuschauer eine gehörige Portion schwarzen Humor mitbringen, um auf seine Kosten zu kommen und der aberwitzigen Handlung etwas abgewinnen zu können. Letztendlich bietet die Pilotfolge aber gute Unterhaltung, die sicher nicht das ganze Potential der Serie zeigt. Denn ein teuflischer Auftrag pro Folge reicht eben nicht aus, um ein Publikum längerfristig an die Serie zu binden. Hier sind Innovationen gefragt, fortlaufende Handlungen auch außerhalb der gängigen Liebeshudeleien, etwas Neues – und, ohne zu viel verraten zu wollen, das kann «Reaper» bieten, auch wenn die erste Folge diesen Anschein nicht erweckt. Qualitativ hat man bei ProSieben mit dem unmoralischen Serienneustart alles richtig gemacht.

ProSieben zeigt «Reaper» ab dem 20. April 2009 immer montags um 22:15 Uhr.
18.04.2009 09:42 Uhr Kurz-URL: qmde.de/34383
Jakob Bokelmann

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Tags

Reaper

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