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Die Kritiker: «Schliemanns Erben - Der Limes» (2/2)

Inhalt


Das ZDF entführt die Zuschauer mit «Terra X» wieder in eine andere, nicht mehr vorhandene Welt. Der abschließende Teil einer weiteren Dokumentation aus dem Themenblock "Schliemanns Erben" beschäftigt sich zum letzten Mal mit einem immer noch vorhanden Bauwerk aus der römischen Antike: Dem Limes. Diese Mauer war eine schwer befestigte Grenzanlage, die sich vor 2000 Jahren von Britannien bis zum Schwarzen Meer erstreckt hat.

Die neueste Ausgabe des Wissensmagazins steht dabei erneut unter der Schirmherrschaft von Gisela Graichen und Peter Prestel, die zusammen mit dem Trierer Universitätsprofessor Christoph Schäfer und seinem Team auf Entdeckungsreise entlang der vier Meter hohen Mauer gehen. Eben diese trennte damals das römische Weltreich von den übrigen, barbarischen, Völkern wie zum Beispiel den Germanen.
Bereits zu Anfang findet das Forschungsteam durch ein aufwendiges Experiment heraus, dass alle Wachtürme an der besagten Grenzmauer durch Leuchtzeichen in Verbindung standen, um so optimal die Übergriffe der „Barbaren“ verhindern zu können. Mit Hilfe eines Infrarot-Lasers wurde zudem der Verlauf der kilometerlangen Mauer abgescannt.

Die daraus und aus weiteren geologischen Messverfahren resultierenden Ergebnisse belegen, dass der Limes bis zu 90cm gerade ausgerichtet ist. Eine Meisterleistung an Baukunst in dieser Zeit.
Archäologische Ausgrabungen von den noch vorhandenen Ruinen in Deutschland bis zu verschütteten Goldminen im Kosovo helfen dem Wissenschaftsteam dabei die Militär- und Versorgungsstrategien der Römer analysieren und anschließend rekonstruieren zu können, um den Zuschauern so durch ansprechende Computeranimationen das Leben der Römer, speziell der römischen Soldaten, vor Augen zu führen.

Kritik

"Man lernt nie aus" lautet ein bekanntes Sprichwort, dass sich ganz gut auf die neueste «Terra X» Episode anwenden lässt. Wer sich ein wenig für Geschichte interessiert oder auch selbst an den "Tatorten" lebt, der kennt natürlich die lange Mauer namens "Limes". Die Autoren Gisela Graichen und Peter Prestel jedoch bereiten den Stoff mit Hilfe von Historikern nochmals neu auf und präsentieren ihn im neuen Gewand, so dass Neulinge und bereits geschichtlich Interessierte auf ihre Kosten kommen.

Neben den bereits bekannten Kamerafahrten aus dem Forschungsluftschiff, untersuchen die Forscher entlang des Limes aufwendig die großen römischen Kastelle, von denen zwar nur Ruinen übrig geblieben sind, aber wo heutzutage immer noch bedeutende Funde entdeckt werden, die das Puzzle um die geschichtsträchtige Mauer immer weiter in Richtung Lösung bringen.

Als sehr interessant erweist sich auch die Suche nach Rohstoffquellen für den Kastellbau im Kosovo. In dem noch immer instabilen Gebiet versuchen Professor Schäfer und sein Team herauszufinden, womit die Römer ihre Kastelle erbaut haben und speziell wie die Soldaten besoldet wurden - verschüttete Goldminen findet die Forschungscrew dabei en masse. Das Hauptthema - der Limes - wird dabei jedoch nie außer Acht gelassen. Mit weiteren Animationen strategischer Manöver, die die römischen Soldaten zur Verteidigung gegen die Barbaren an den Grenzanlagen durchführen, wird die Geschichte um die noch erhaltenen Überreste wieder zum Leben erweckt und so für „Unwissende“ auf einfache Art und Weise zugänglich gemacht.

Der vorerst letzte Teil von «Terra X: Schliemanns Erben - Der Limes» ist durchaus eine gelungene Dokumentation über antike Zeiten. Wie so oft spricht dieses spezielle Thema leider jedoch nur eine bestimmte Gruppe von Menschen an, die sich auch für eben diese antike Zeit interessieren, weshalb das Format einige Punkte im Ranking verliert.

Das ZDF zeigt «Schliemanns Erben - Der Limes» am Ostersonntag (12. April) um 19.30 Uhr.
10.04.2009 10:55 Uhr Kurz-URL: qmde.de/34238
Benjamin Müller

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Terra X

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