Die Union bleibt im Streit um den ZDF-Chefredakteur weiter hart. Auf der Sitzung des Verwaltungsrats durfte er sich nicht äußern. Inzwischen gibt es weitere Vorwürfe.
Der Streit um die Zukunft von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender geht in die nächste Runde. Eigentlich hätte die Abstimmung über Brenders Amt schon am vergangenen Freitag auf der Verwaltungsrats-Sitzung stattfinden sollen - doch Intendant Schächter schob die Entscheidung bekanntlich auf.
Dennoch ging es in der Sitzung offenbar hoch her. So verweigerte die Union Brender eine Stellungnahme zu den von Hessens Ministerpräsident Roland Koch in der Presse geäußerten Vorwürfen - stattdessen musste Brender Medienberichten zufolge vor der Tür warten. Koch hatte in der Vergangenheit damit argumentiert, dass die Quoten der Informations-Sendungen des ZDF deutlich gesunken seien.
Doch das ist nun offensichtlich nicht mehr der einzige Kritikpunkt: Brender wird nun auch noch schlechte Mitarbeiterführung vorgeworfen, berichtet "Spiegel Online". Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber soll gar gerfordert haben, jene ZDF-Mitarbeiter disziplinarisch zu belangen, die sich kürzlich in einem Brief gegen die Einmischung der Politik in die Personalien von Fernsehsendern gewehrt hatten, unter ihnen bekannte Namen wie Peter Frey und Claus Kleber.