Der Literaturkritiker zeigte sich mit der Verfilmung seiner Autobiografie zufrieden, obwohl er im Vorfeld viel Skepsis zu dem Projekt geäußert hatte.
Am 10. April wird der Kultursender Arte erstmals die Verfilmung der Autobiografie von Marcel Reich-Ranicki ausstrahlen, ehe Das Erste fünf Tage später
«Mein Leben» noch einmal einem großen Publikum zeigt.
"Ich habe damit gerechnet, dass die Filmleute das Buch total kaputt machen - und ich habe gehofft, sie würden es fabelhaft machen", sagte Reich-Ranicki am Freitag in der WDR-Talkshow «Kölner Treff». Dem Regisseur Dror Zahavi habe er im Vorfeld gesagt: "Machen Sie keine Verfilmung des Buches. Machen Sie einen unabhängigen Film. Ein guter Film muss unabhängig sein."
Vom Film selbst zeigte sich Marcel Reich-Ranicki durchaus angetan - in seiner ganz eigenen Art: "Der Film ist, glaube ich, gelungen." Befragt dazu, ob der Film auch der jüngeren Generation die Dimension des Schreckens der damaligen Zeit klar machen könne, erwiderte er: "Der Film beschönigt alles, was geschehen ist. Und das ist gut und richtig so. Der Regisseur hat gut daran getan, es zu beschönigen."
Reich-Ranicki weiter: "Wenn alles so gezeigt wäre, wie es wirklich war, hätten die Leute es nicht ausgehalten. Der Film zeigt eine etwas mildere Fassung dieser Realität. Ob der Film in dieser Version den Menschen, den Jüngeren zumal, begreiflich macht, was damals war? Ja!"