Derzeit wird darüber nachgedacht, fortan verstärkt auf aktuelle Reportagen im Ersten zu setzen. Damit könnte man auch zu Beginn der Woche selbst Themen setzen.
Der Montagabend gehört für die ARD wohl zu den größten Sorgenkindern. Zwar erreichte man zuletzt immerhin mit der Dokumentar-Reihe «Wildes Russland» fast fünf Millionen Zuschauer, doch eine dauerhafte Lösung ist vorerst nicht in Sicht.
Einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zufolge, plant die ARD, den Montagabend als festen Ort für aktuelle Reportagen zu etablieren - und damit ein schon länger intern kritisiertes Manko zu beheben. Gerade in der Finanzkrise habe sich gezeigt, dass es zu lange dauere, bis man aktuelle Ereignisse mit Filmen hintergründig aufarbeite, bemängelten Chefredakteure.
Der Sendeplatz um 21:00 Uhr, der bisher für langfristig angelegte Dokumentationen angelegt war, soll daher oft wie möglich für Filme geräumt werden, die ein wichtiges Ereignis rasch aufarbeiten. Das sei auch ein gutes Mittel, um zum Anfang der Woche selbst Themen zu setzen.
Vorbild ist dabei hierbei offenbar die Reportage «Kampf um Opel», die Anfang März im Ersten zu sehen war - mit nur 2,63 Millionen Zuschauern stieß sie allerdings auf wenig Interesse beim Publikum. ARD-Programmdirektor Volker Herres und die Chefredakteure seien sich grundsätzlich einig, mehr zu wagen, heißt es im "Spiegel". Allerdings sei noch offen, wie das schnelle journalistische Eingreifen so organisiert werden soll, dass es nicht bei guten Vorsätzen bleibt. "An den Chefredakteuren liegt's nicht", sagen diese. Vielmehr sei die Frage, ob es gute kurzfristige Angebote gebe.