Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: «Stars in der Manege».
Wir müssen jetzt alle ganz stark sein: In diesem Jahr betreten im Ersten mal nicht Stars die Manege des Zirkus Krone. Im Klartext bedeutet das: Keine C-Promis mehr, die mit süßen Hunden herumalbern. Keine unbekannten Witzfiguren mehr, die als Zirkus-Clowns eine noch schlechtere Figur abgeben als im richtigen Leben. Keine talentlosen Telenovela-Schauspieler mehr, die sich als Löwen-Bändiger versuchen.
Die rückläufigen Quoten tragen wohl die Hauptschuld am zumindest vorläufigen Aus der Show. Doch zugegeben: Wer konnte diesen „Klassiker“ ohne Einnahme harter Alkoholika wirklich ertragen? Einzig die positive Weihnachtsstimmung und der Geruch von frisch verbrannten Spekulatius in der Wohnstube haben wohl manche Familien in der Vergangenheit zum gemeinsamen Einschalten bewegt.
Womöglich wird hinter den Kulissen aber schon heimlich an Nachfolge-Formaten gearbeitet – die sogenannten „Stars“ treiben sich ja schließlich inzwischen überall herum. Wie wäre es also mit „Stars im Haifischbecken“ oder gar „Stars auf dem Scheiterhaufen“? Zugegeben: Im Weihnachtsprogramm wären Formate dieser Art nicht all zu sehr geeignet, doch im Rest des Jahres ist es mit der Moral doch auch nicht weit her.
Doch noch ist nichts entschieden, denn im nächsten Jahr könnten Hobby-Dompteure schon wieder in die Manege steigen. Vielleicht wird’s dann ja mal ein bisschen spektakulärer, mit waghalsigen Stunts in luftiger Höhe. Ohne doppelten Boden, versteht sich. Sonst macht’s doch keinen Spaß.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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