Hessens Ministerpräsident Roland Koch will nichts von seiner Kritik am ZDF-Chefredakteur zurücknehmen. Er begrüßte zugleich die Verschiebung der Entscheidung.
Dass ZDF-Intendant Markus Schächter die Wahl des Chefredakteurs erst mal auf die Zeit nach der Bundestagswahl verschoben hat, wurde von Hessens Ministerpräsident Roland Koch, der zu den stärksten Widersachern Nikolaus Brenders gehört, begrüßt.
"Alle beteiligten Seiten, auch der Intendant, können damit sehr gut leben", sagte Koch in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung". Nach der Bundestagswahl könne man dann im ZDF-Verwaltungsrat die Argumente abwägen. Zurücknehmen will Koch von seiner Kritik am amtierenden ZDF-Chefredakteur allerdings nichts.
Die Vermutung, wenn ein ZDF-Chefredakteur wegen schlechter Quoten zurücktreten müsse, dann sollte das gleiche auch für einen Spitzenpolitiker wie ihn nach zwei schlechten Hessen-Wahlergebnissen nacheinander gelten, wies Koch entschieden zurück: "Wir sollten nicht Äpfel und Birnen vergleichen."
Natürlich sei man in der Hessen-Union mit dem Wahlergebnis vom Januar nicht restlos zufrieden, "auch wenn manche schreiben, seid froh, dass ihr nicht jetzt wählt, wo die FDP in Umfragen deutschlandweit noch besser als bei unserer Landtagswahl liegt."