ZDF-Chefredakteur Brender sieht sich weiterhin heftiger Kritik ausgesetzt. Die kommt nun erstmals auch aus den eigenen Reihen.
Dass ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender für fünf weitere Jahre im Amt bleibt, wird immer unwahrscheinlicher. Bevor der Fernsehrat am Freitag über die Personalie sprechen wird, gab es nun bereits Diskussionen im eigenen Haus.
Hierbei fiel das Urteil über Brender gar nicht gut aus: Obwohl zuletzt immer wieder Rückhalt signalisiert wurde, soll Brender nun hinter verschlossenen Türen von den Hauptredaktionsleitern heftig kritisiert worden sein. Das berichtet "Focus Online". Demnach sei am Ende sogar von einem "Scherbengericht" die Rede gewesen sein.
Doch was genau wird Brender vorgeworfen. Dem Bericht zufolge ist es vor allem sein Führungsstil, der den Kollegen sauer aufstößt. Brender pflege einen despotischen Stil und eine chaotische Arbeitsweise, lautete das Urteil. Peter Frey, Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios, soll sogar gleich zwanzig Minuten damit verbracht haben, Kritik am Chefredakteur zu äußern.
Und damit stand er keinesfalls alleine - auch dass Brender fast keines seiner vor neun Jahren gesteckten Ziele erreichte, wurde ihm dabei offenbar angekreidet. So habe sich die Zuschauerzahl der «heute»-Sendung beim jungen Publikum beinahe halbiert, obwohl es sich Brender zur Aufgabe gemacht hatte, mehr junge Menschen mit den Nachrichten erreich zu wollen.
Darüber hinaus war auch noch einmal die Unterschriftenaktion von verschiedenen ZDF-Mitarbeitern Tagesordungspunkt. Sie habe sich in erster Linie gegen eine politische Einmischung von außen gerichtet und sei keine explizite Pro-Brender-Initiative gewesen, heißt es bei "Focus Online". Brenders Zukunft scheint angesichts dessen unsicherer zu sein denn je.