Die Kritiker: «The Mentalist»

Story

Mit einer außergewöhnlichen Beobachtungsgabe und seiner verblüffenden Kombinationsfähigkeit verdiente Patrick Jane sein Geld jahrelang als betrügerischer Hellseher und wurde dank seines zweifelhaft guten Rufes als Medium beauftragt, in einer Fernsehshow ein Täterprofil des Serienmörders Red John zu zeichnen. Im Anschluss an die Sendung entdeckt Jane seine Frau und seine Tochter von Red John ermordet in seiner Wohnung und schwört sich, den Täter zu finden. Seitdem unterstützt Patrick Jane als Berater des California Bureau of Investigation ein Team von Ermittlern, das für die Lösung von Mordfällen und die Unterstützung lokaler Behörden zuständig ist. Seine unvergleichlichen Fähigkeiten und unkonventionellen Ermittlungsansätze, für die Jane gerne alle Regeln und Vorschriften bricht und seine Grenzen testet, werden von den Kollegen zwar oftmals skeptisch betrachtet, helfen dem Team aber stets bei der Aufklärung heikler Fälle.

Als zwei Ärzte ermordet aufgefunden werden, fällt Jane sofort das typische Merkmal des Serienmörders Red John ins Auge – ein lachendes Gesicht, mit dem Blut des Opfers an die Wand geschmiert. Die Ermittler gehen von einer weiteren Tat des zwölffachen Mörders aus, doch Jane glaubt nicht an diese Theorie und vermutet, dass sich ein Trittbrettfahrer hinter dem Doppelmord verbirgt.

Darsteller

Simon Baker («The Guardian», «Der Teufel trägt Prada») ist Patrick Jane
Robin Tunney («Investigating Sex», «Prison Break») ist Teresa Lisbon
Tim Kang («Die Vergessenen», «John Rambo») ist Kimball Cho
Owain Yeoman («Troy», «Bierfest») ist Wayne Rigsby
Amanda Righetti («O.C., California», «Freitag der 13.») ist Grace Van Pelt

Kritik

Die Überraschung war riesig, als CBS mit seiner neuen Kriminalserie «The Mentalist» der erfolgreichste Neustart einer Serie im aktuellen Fernsehjahr gelang. Die Auftaktepisoden erreichten in den USA durchschnittlich 15,6 Millionen Zuschauer und steigerten sich in den Folgewochen auf bis zu 19,6 Millionen Zuschauer. Entsprechend groß war auch das Interesse deutscher Sender, die Ausstrahlungsrechte für die Quotensensation zu erwerben. Das Rennen gewann schlussendlich der Privatsender Sat.1, der «The Mentalist» ab kommender Woche immer sonntagabends ausstrahlen wird.

Gewiss, neu ist das Konzept eines Ermittlers mit paranormalen Fähigkeiten und außergewöhnlicher Kombinatorik keineswegs und Parallelen zu Sendungen wie «Medium» oder «Psych» sind unverkennbar, aber die Serie rund um Simon Baker als Patrick Jane ist weit mehr als ein trister Abklatsch. Entgegen jeder Regel und unbekümmert ob klarer Indizen oder erdrückender Beweislage macht sich Jane mit sorgenloser Leichtigkeit daran, seine ganz eigenen Theorien zu belegen. Er hinterfragt persönliche Schicksale und menschliche Dramen mit vor Charme sprühender Dreistigkeit und bleibt dabei doch sensibel wie kaum ein Ermittler vor ihm. Offen spricht er aus, was er denkt und kümmert sich selten um die Meinung oder Anordnungen seiner Kollegen.

Eine klassische Gegenspielerin findet Jane in seiner Chefin und Kollegin Teresa Lisbon, die als penible Beamtin die Dienstordnung einhält und Janes extravagante Ermittlungsmethoden stets kritisch betrachtet. Sie ist es auch, die ihn bei zahlreichen Suspendierungen genüsslich vom Tatort ausschließt. Wie die anderen Kollegen Kimball, Wayne und Grace fungiert seine Vorgesetzte für Jane aber nur als nützliche Helferin denn als ebenbürtige Ermittlerin. Das Quartett um Robin Tunney, Tim Kang, Owain Yeoman und Amanda Righetti liefert gute schauspielerische Arbeit und wächst in Kombination mit dem ewig heiteren Simon Baker zu einem unschlagbaren Team mit Mehrwert: Der ein oder andere Konflikt und unterhaltsame Ausrutscher sind bei der ungleichen Konstellation an der Tagesordnung und beleben die Szenerie.

Dabei rutscht «The Mentalist» in keine Extreme ab, ist weder überzeichnet noch zu realistisch, zu albern oder zu gestellt böse. Mit seiner Leichtgängigkeit und den charismatischen Schauspielern darf der Zuschauer einen unterhaltsamen Krimiabend mit einer Serie erwarten, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt und mit einem Augenzwinkern betrachtet werden darf. Wenn die Quoten für das angeschlagene Sat.1-Ego auch noch stimmen, hat man einen echten Glücksgriff getan.

Sat.1 zeigt «The Mentalist» ab 1. März 2009 jeden Sonntag um 21.15 Uhr.