Das Oscar-Fieber ist ausgebrochen: Quotenmeter.de über die potenziellen Gewinner.
In der Nacht von Sonntag auf Montag wird im Kodak Theatre im Herzen Hollywoods zum 81. Mal der begehrteste Filmpreis der Welt verliehen. Quotenmeter.de fasst die wichtigsten Informationen rund um die OSCAR-Verleihung 2009 zusammen.
Mit 13 Nominierungen geht in diesem Jahr «Der seltsame Fall des Benjamin Button» als großer Favorit ins Rennen um die gefragte Trophäe. Regisseur David Fincher darf sich nach seinen Kultfilmen «Sieben» und «Fight Club» endlich berechtigte Hoffnungen auf eine der 3,8 Kilogramm schweren goldenen Statuen machen. Doch mit Danny Boyle («Slumdog Millionär»), Gus van Sant («Milk»), Ron Howard («Frost/Nixon») und Stephan Daldry («Der Vorleser») hat er ernsthafte Konkurrenz, denn alle ihre Werke sind in diesem Jahr auch als bester Film nominiert.
Der Verkündung des besten Hauptdarstellers wird besonders Brad Pitt entgegen fiebern, der mit seiner Darbietung des immer jünger werdenden Benjamin Buttons reelle Chancen hat, den Preis zu gewinnen. Bereits 1996 war der Schauspieler für seine herausragende Leistung in «12 Monkeys» als bester Nebendarsteller nominiert, musste jedoch Kevin Spacey («Die üblichen Verdächtigen») den Vortritt lassen. Sein stärkster Gegner dürfte im Jahr 2009 Mickey Rourke sein, der in dem Film «The Wrestler» einen alternden Profikämpfer verkörpert und nach Meinung vieler Experten die Leistung seines Lebens abliefert. Nicht zuletzt, weil er für die Rolle auch an seine körperlichen Grenzen gegangen ist und wie sein Charakter Steroide genommen haben soll.
Da auch Pitts Ehefrau Angelina Jolie für ihren Film «Der fremde Sohn» nominiert ist, werden die Augen der Weltöffentlichkeit in diesem Jahr auf das Ehepaar Pitt/Jolie gerichtet sein. Im Gegensatz zu ihrem Mann darf die Schauspielerin allerdings einen goldenen Kerl bereits ihr Eigen nennen, den sie im Jahr 2000 für «Durchgeknallt» gewonnen hat. Doch auch ihr Sieg in diesem Jahr ist keinesfalls sicher, denn mit Kate Winslet («Der Vorleser») und Meryl Streep («Doubt - Glaubensfrage»), die bereits zum 15. Mal nominiert ist, hat sie ernsthafte Konkurrenz. Mit Spannung wird auch das mögliche Aufeinandertreffen von Jolie und Pitts ehemaliger Ehefrau Jennifer Aniston erwartet, die ihr Kommen ebenfalls angekündigt hat. Bedauerlicherweise wurde Cate Blanchett für ihre herausragende Leistung in «Der seltsame Fall des Benjamin Button» mit keiner Nominierung bedacht.
Als sicherster Gewinner gilt in diesem Jahr Heath Ledger, der postum für seine Rolle als Joker in «The Dark Knight» nominiert ist. Den bewegenden Moment bei der Preisübergabe werden sich die Mitglieder der Acadmey kaum nehmen lassen. Im Jahr 2006 hatte er für seine Hauptrolle in «Brokeback Mountain» schon einmal eine Nominierung erhalten, die jedoch nicht in einen Academy Award umgewandelt wurde.
Auf das deutsche Konto könnten bei der diesjährigen Verleihung gleich zwei Auszeichnung gehen, denn neben «Der Baader-Meinhoff-Komplex» ist auch der Kurzfilm «Spielzeugland» von Jochen Alexander Freydank nominiert. In dieser Kategorie macht sich allerdings auch der Schweizer Reto Caffi mit seinem Film «Auf der Strecke» Hoffnung auf einen Preis.
Wer die Auszeichnungen letztendlich erhält, entscheiden die Mitglieder der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences. Jedes Mitglied ist für die Kategorie wahlberechtigt, der es selbst angehört. Für den besten Film dürfen hingegen alle 6.000 Mitglieder abstimmen. Dabei ist vor allem das Rennen um die besten Darsteller oft ungewiss, da mit 1.300 Mitgliedern die Schauspieler die größte Gruppe der Academy bilden. Das Verfahren wird seit Jahren immer wieder kritisiert, da bekannt ist, dass sich viele Stimmberichtigte vor ihrer Wahl gar nicht alle nominierten Filme anschauen würden. Vielmehr handle es sich um eine reine Sympathiewahl.
Bei der großen Preisverleihung versuchen die Produzenten den Zuschauerverlust der vergangenen Jahre mit zahlreichen Neuerungen zu beenden. So bleiben in diesem Jahr die meisten Laudatoren im Voraus geheim um die Spannung zu erhöhen. Auch wird erstmals seit Jahren kein amerikanischer Komiker durch den Abend führen, sondern mit Hugh Jackman ein australischer Schauspieler. Interessant dürfte zudem werden, wie der Song „Down To Earth“ präsentiert wird. Sänger Peter Gabriel hatte sich im Voraus geweigert diesen in einem Medley mit den anderen Nominierten vorzutragen. Fest steht jedoch, dass der Komiker Jerry Lewis für seine humanitären Verdienste geehrt wird.
In Deutschland wird die Gala wie jedes Jahr in der Nacht von Sonntag auf Montag von ProSieben live übertragen. Dabei beginnt der Sender mit der Ausstrahlung bereits ab 1.00 Uhr, bei der Steven Gätjen und Annemarie Warenkross vom Roten Teppich berichten werden. Die eigentliche Verleihung wird dann ab 2.00 Uhr zu sehen sein. Die Highlights der Show wiederholt ProSieben am kommenden Montag um 17.30 Uhr und 0.10 Uhr.
Am Sonntag berichtet bereits um 17.45 Uhr der Konkurrent RTL in einem «Exclusiv – Spezial» ausführlich über die Preisverleihung. Als Countdown für alle Filmfans zeigt der Spielfilmsender Tele 5 außerdem ab 20.15 Uhr drei umfangreiche Portraits von Heath Ledger, Jack Nicholson und Halle Berry. Wer sich die Wartezeit dann noch weiter verkürzen will, sollte sich den großen Gewinner der Verleihung aus dem Jahr 2006 «L.A. Crash» im Bayrischen Rundfunk ab 23.15 Uhr nicht entgehen lassen.
Das Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de setzt auch in diesem Jahr wieder auf einen Live-Ticker, der dieses Mal von Alexander Krei und Fabian Riedner moderiert wird. Riedner war im vergangenen Jahr in Los Angeles vor Ort und berichtete über die glamouröse Filmpreisverleihung.