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Premiere: Rekordverlust und weniger Abos

Premiere hat den Jahresabschluss für 2008 vorgelegt - und der fiel alles andere als gut aus. Rekordverluste und sinkende Abo-Zahlen mussten hingenommen werden.

Premiere steuert weiterhin einer ungewissen Zukunft entgegen. Am Montag veröffentlichte das angeschlagene Pay-TV-Unternehmen nun seine Geschäftszahlen - und die fielen überhaupt nicht gut aus. Der neue Premiere-Chef Mark Williams musste einen Rekordverlust bekannt geben.

Mit einem Minus von 269,4 Millionen Euro lief es für Premiere im vergangenen Jahr absolut katastrophal, nachdem im Vorjahreszeitraum "nur" ein Verlust in Höhe von 51,6 Millionen Euro zu Buche stand. Die Aufwendungen stiegen im gleichen Zeitraum von 853,6 Millionen auf auf 998,1 Millionen Euro. Premiere macht hierfür hauptsächlich höhere Programmkosten für die Bundesliga sowie höhere Ausgaben für die Programmverbreitung verantwortlich.



Besonders bitter: Auch bei den Abo-Zahlen musste Premiere Rückgänge verkraften. Zum Ende des vierten Quartals 2008 zählte der Pay-TV-Sender nur noch 2,399 Millionen direkte Abonnenten. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor belief sich die Zahl auf 2,534 Millionen - wohl gemerkt bereingt. Verglichen mit dem dritten Quartal 2008 gingen 12.000 Kunden verloren. Zwar konnten 21.000 monatlich zahlende Kunden hinzugewonnen werden, doch der Abgang von rund 33.000 Kunden des eingestellten Flex-Angebots konnte dadurch nicht abgefedert werden.

Das Auslaufen von Premiere Flex macht das Unternehmen auf für die gestiegene Kündigungsquote verantwortlich: Sie betrug im vierten Quartal des vergangenen Jahres 23,1 Prozent und lag damit knapp zwei Prozentpunkte höher als im dritten Quartal. Interessant ist auch der Umsatz pro Kunde, der in den letzten drei Monaten des Jahres 2008 bei 23,86 Euro lag und damit minimal unter dem Wert des dritten Quartals.

Angesichts der schlechten Zahlen und des Rekordverlustes machte Premiere-Chef Mark Williams am Montag noch einmal die Turbulenzen deutlich, in denen das von ihm erst kürzlich übernommene Unternehmen steckt. "2008 war ein sehr schwieriges Jahr, in dem wir einen großen finanziellen Verlust und eine Liquiditätskrise überstehen mussten, die unsere Existenz bedroht hatte." Die langfristige Finanzierungsstruktur, die man im Dezember mit dem Eigentümer News Corp. und dem Banken-Konsortium vereinbart habe, sei der Schlüssel für das Überleben gewesen.

Die Marschrichtung für die Zukunft ist klar: "Der nächste entscheidende Schritt ist jetzt die Zustimmung der Aktionäre zur Kapitalerhöhung auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 26. Februar und der Abschluss der Kapitalerhöhung in der ersten Jahreshälfte. In der ersten Hälfte dieses Jahres fokussieren wir uns ganz auf die Vorbereitung unseres Relaunchs, um in der zweiten Jahreshälfte einen entscheidenden Schritt nach vorne zu machen." Wie genau der Relaunch aussehen wird - möglicherweise in Form eines Namenswechsels - ist allerdings noch nicht bekannt.

Die Anleger stimmte Premiere-Boss Williams unterdessen schon mal auf weitere harte Zeiten ein. Auch für das laufende Geschäftsfjahr werden wieder rote Zahlen erwartet, der sogenannte "Break-Even" wird erst für 2011 erwartet.
16.02.2009 09:45 Uhr Kurz-URL: qmde.de/33173
Alexander Krei  •  Quelle: Premiere

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Premiere

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