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Sonntagsfragen an Hajo Schumacher

Die N24-Talksendung «Links-Rechts» holte Anfang Februar mit drei Prozent Marktanteil einen neuen Quotenrekord. Moderator Hajo Schumacher nahm sich für Quotenmeter.de kurz Zeit und beantwortete einige Fragen.

«Links-Rechts» freut sich über Rekordquoten. Wie sehr freuen Sie sich denn persönlich?
Mit der Quote ist es wie mit dem Wetter - Vorhersagen sind von begrenzter Genauigkeit. Jeder Tag birgt eine Überraschung. Die Freude ist natürlich grenzenlos, aber daraus jetzt eine ewige Schönwetterfront abzuleiten, wäre Leichtsinn.

Sind Ihnen Quoten überhaupt wichtig oder ist Qualität das einzige Merkmal, das eine gute oder schlechte Rechts-Links-Sendung ausmacht?
Wollen wir bei Olympia eine Medaille gewinnen oder freuen wir uns, dass wir überhaupt teilnehmen dürfen? Natürlich sind Quoten immens wichtig, so wie Auflagen bei Zeitungen. Häufig, nicht immer, korrespondieren Quote und Qualität ohnehin. Nur wenn beides stimmt, sind alle froh: N24, Moderatoren, Gäste und Zuschauer.

Werfen Sie immer gleich am Mittwoch einen Blick auf die Zuschauerzahlen?
Unsere Redakteurin Claudia Bender oder der Talk-Chef Andrej Grabowski melden die Zahlen meist vor Sonnenaufgang. Persönlicher Anruf bedeutet meistens gute Nachrichten, SMS mittel und langes Schweigen meist nichts Gutes.

Der Wahlkampf steht an – im September wird gewählt, die Zeit der großen Koalition ist vorbei. Was erwarten Sie für die kommenden Wochen und Monate?
Schwer zu sagen: Die Politikverdrossenheit wird in Wahlzeiten nicht geringer, andererseits wollen die Menschen Orientierung: Unser Format verspricht klare Positionen, unsere Gäste müssen Stellung beziehen und können sich unserem Zangenangriff nicht mit der üblichen Politiker-Lyrik entziehen. Das mag für viele Zuschauer eine Hilfe sein.

Wenn man Ihre Sendung mit großen Polittalkshows in ARD oder ZDF vergleicht: Was ist anders, was ist besser?
Wir liefern in 30 Minuten klare Ansagen. Es soll Formate geben, die trotz der doppelten Sendezeit die Zuschauer eher verwirrt zurück lassen.

Ärgern Sie sich eigentlich manchmal, dass Ihre Sendung, die ja oftmals sehr interessante Gespräche beinhaltet, erst so spät zu sehen ist? Um 23.30 Uhr schlafen viele Menschen schon.
Buddha sagt: Es gibt Dinge, die man ändern kann. Es gibt Dinge, die man nicht ändern kann. Und Weisheit bedeutet, das eine vom anderen unterscheiden zu können.

Gab es denn in den letzten Jahren einen Interviewpartner, an den Sie sich besonders gut zurückerinnern? Vielleicht weil er besonders gut, besonders angriffslustig oder vielleicht überfordert mit der Interviewsituation war?
Sensationell waren Campino, Steffen Möller, Serdar Somuncu und Friedrich Merz. Die Juso-Chefin Franziska Drohsel tat mir etwas leid, weil der geschätzte Kollege Tiedje sie wie ein Schützenpanzer überrollt hat. Immerhin: 30 Minuten bei uns sparen teure, langwierige Medientrainings.

Verstehen Sie die Menschen, die sagen, dass Sie Polit-Talks nicht gerne sehen, weil sie die Nase voll haben von den ewigen Phrasen der Politiker?
Nein.

Herzlichen Dank für die stichhaltigen und knappen Aussagen.
15.02.2009 08:59 Uhr Kurz-URL: qmde.de/33144
Manuel Weis

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Hajo Schumacher

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