Story
Im Mittelpunkt des Spielfilms steht die Entschlossenheit von Interpol-Agent Louis Salinger und der New Yorker Staatsanwältin Eleanor Whitman, eine der mächtigsten Banken der Welt zu Fall zu bringen. Während sie eine Reihe illegaler Aktivitäten aufdecken, folgen Salinger und Whitman der Spur des Geldes von Berlin nach Mailand, New York und Istanbul.
Bald schon befinden sie sich mitten in einer hochriskanten Hetzjagd rund um den Globus, bei der sie durch ihre kompromisslose Hartnäckigkeit auch ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen: Denn ihre Zielpersonen machen vor nichts halt – nicht einmal vor Mord – um auch weiterhin Terroranschläge und Kriege finanzieren zu können.
Darsteller
Clive Owen («Hautnah - Closer») ist Louis Salinger
Naomi Watts («21 Gramm») ist Eleanor Whitman
Armin Mueller-Stahl («Die Buddenbrocks») ist Wilhelm Wexler
Ulrich Thomsen («Hitman – Jeder stirbt alleine») ist Jonas Skarssen
Brian F. O'Byrne («Million Dollar Baby») ist der Anwalt
Michel Voletti («Auf eigene Faust») ist Viktor Haas
Patrick Baladi («Mistresses») ist Martin White
Kritik
Als Eröffnungsfilm der 59. Berlinale wurde «The International», der neue Spielfilm vom Tom Tykwer, den geladenen Gästen bereits vor einigen Tagen vorgestellt. Das Buch wurde von dem unbekannten Autor Eric Singer geschrieben, der mit diesem Projekt erstmals in der Filmbranche in Erscheinung trat. Die knapp 100-minütige Produktion unterscheidet sich vom sonstigen Hollywood-Popcorn-Kino, das liegt vor allem an dem deutschen Regisseur. Dieser schaffte mit «Lola rennt» seinen internationalen Durchbruch, vor zwei Jahren trat er mit «Das Parfum» ein weiteres Mal ins das weltweite Rampenlicht.
Die Sony Pictures-Produktion wurde nicht etwa in den amerikanischen Studios abgedreht, sondern wurde an Originalschauplätzen unter anderem in Berlin, Mailand und New York gefilmt. Dadurch entsteht eine Authentizität, die derzeit nur wenige Filme herüberbringen – außer sie spielen in Los Angeles. Ebenso können die wenigen Action-Szenen überzeugen, die Stunts sind gut umgesetzt.
Doch viel Spannung bekommen die Kinogänger nicht geboten, denn «The International» ist ein Spielfilm, der sehr textlastig ist. Interaktion tritt im Vergleich zu anderen Thrillern nur wenig auf. Gerade das Thema Banken und deren internationale Verwicklung sind für den Otto-Normal-Bürger nicht sonderlich spannend und deshalb können nicht alle Zuschauer von der Thematik erfasst werden. Im Gegensatz zu den typischen Hollywoodstreifen bleibt die Produktion auf dem Boden der Tatsachen: Die Protagonisten erklären den Ermittlern, dass der Fall des Bankenchefs keine große Sache darstellt, da man bereits einen neuen Mann in der Hinterhand hat. Ein solch großes Gebilde, in dem die unterschiedlichsten Regierungen und Konzerne verstrickt sind, lässt sich durch keine Behörde aufhalten.
Ernüchterndes Fazit nach über eineinhalbstunden Film, zum Glück haben sich Eric Singer und Tom Tykwer nicht zu einem maßlos übertriebenen Ende hinreißen lassen. Die schwerfällige Abhandlung des Themas sei dem Autor deshalb verziehen, die Darstellung der Banken ist alles in allem aber gut geglückt.
«The International» ist ab dem 12. Februar 2009 in den deutschen Kinos zu sehen.