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Weißt du noch? Als «Six Feet Under» ein Hit war

Im Mai 2004 schickte VOX das Bestatter-Drama «Six Feet Under» ins Quotenrennen. Die Quoten waren zunächst sehr gut, doch dann ging es bergab.

Wir schreiben das Jahr 2004: VOX war gerade mit seinen Primetime-Serien «CSI – Den Tätern auf der Spur», «CSI: Miami» und der Kriminal-Doku «Medical Detectives» sehr erfolgreich. Bevor die Krimiserie «Criminal Intent» in Deutschland startet und bis heute mit drei Folgen pro Woche ein Erfolg ist, musste es erst August werden. Zuvor – nämlich im Mai 2004 – durfte zum ersten Mal das Bestattungsunternehmen Fischer & Söhne ran.

Die Premiere von «Six Feet Under» strahlte VOX am 11. Mai 2004 um 22.15 Uhr aus, alle weiteren Episoden sollten auf dem 23.15 Uhr-Slot ausgestrahlt werden. Das Interesse war in den ersten Wochen so groß, dass man kurzfristig die Serie auf dem 22.15 Uhr-Sendeplatz legte. Doch dann war es schon geschehen: Die von Alan Ball kreierte Serie fiel von den anfänglichen 12,1 Prozent Marktanteil auf bis zu 6,1 Prozent in der Zielgruppe hinab.



Was sich mittlerweile so dramatisch anhört, war für die Kölner Fernsehstation damals ein großer Hit. Das Ergebnis der ersten Staffel fiel mit 8,8 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum sehr gut aus. Mit diesen tollen Einschaltquoten gab es für die Verantwortlichen im Hause VOX kein Vorbeikommen an Staffel Nummer zwei, denn die Ergebnisse des ersten Laufes waren voll zufriedenstellend. Trotz des guten Niveaus verlor man immer weiter deutlich an Zuschauer.

Mit der zweiten Staffel erreichte der Kölner Sender lediglich noch 0,72 Millionen Fernsehzuschauer sowie 3,7 Prozent Marktanteil. Beim jungen Publikum sah es mit 5,8 Prozent noch recht gut aus, auch wenn das Ergebnis von der Serienpremiere von 12,1 Prozent weit entfernt ist. Doch die damalige Geschäftsführerin Anke Schärferkordt gab gewiss nicht auf und fügte gleich die dritte Staffel an. Zwischen November 2004 und Februar 2005 waren die Fishers wieder auf Zuschauerfang. Zwar kamen immer weniger Zuschauer, dafür war die Leichenhalle prall gefüllt.

Die dritte Staffel, in der Nate nur eine Nahtoterfahrung hat und nicht stirbt, veränderte in der Welt der Bestatter fast alles. Wofür die Serie in den Vereinigten Staaten geliebt wurde, verschreckte sie in Deutschland die Zuseher. Das Ergebnis der dritten Edition war mit 4,8 Prozent Marktanteil nicht mehr im grünen Bereich und auch die Fortführung Anfang 2006 fiel sehr mager aus. Wieder am Dienstag – aber dafür um 23.05 Uhr – waren 12 Episoden der vierten Staffel zu sehen.

Die Marktanteile konnten zwar gehalten werden, aber den Ansprüchen bei VOX kam «Six Feet Under» nicht mehr nach. Deshalb dauerte es auch nicht mehr lange, bis man die Serie – Gott sei Dank – beenden konnte. Allerdings nicht mehr in der Primetime, sondern in der Nacht zum Samstag. Der Erfolg blieb natürlich aus, umso mehr freuten sich die Verantwortlichen des DVD-Vertriebs und der Pay-TV-Sender Premiere. Beide Unternehmen zeigten sich stets zufrieden – auch bei VOX hatte man zeitweise gute Werte, doch dann kam der tiefe Fall.
31.01.2009 09:50 Uhr Kurz-URL: qmde.de/32860
Fabian Riedner

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Six Feet Under

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