Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Tour de France.
Immer wieder und wieder zögerte die ARD in den letzten Monaten, nun haben wir Gewissheit: Die Tour de Farce wird im Sommer nicht bei den Öffentlich-Rechtlichen zu sehen sein. Nach Jahren des Dopings und ist Schluss mit Blut und Spielen – und das, obwohl mit Lance Armstrong doch endlich mal wieder ein junger Hoffnungsträger mit weißer Weste mitfahren wollte.
Hätten die Quoten gestimmt, wäre man sicherlich dazu geneigt gewesen, auch in diesem Jahr wieder 90 Prozent der kompletten Sportredaktion ins Land der Baguettes und Froschfresser zu schicken, doch weil inzwischen auch das Publikum gemerkt hat, dass man selbst dem unbeflecktesten Fahrer nicht über der Radweg trauen kann, erscheint das Aus der Live-Übertragungen nur allzu sinnvoll.
Ohnehin stellt sich die Frage, was spannend daran ist, stundenlang schwitze-schweiß-gebadeten Männern beim Strampeln zuzusehen. Waren es am Ende doch nur die engen Höschen, die ein Millionenpublikum zum Einschalten bewegte? Oder tatsächlich die tollen Berichte von ARD und ZDF über die Weinstuben am Rande der Strecken?
Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren – erst recht nicht in diesem Sommer, wenn anstelle der großen Frankreich-Schleife Telenovelas und Zoo-Dokus das Programm von ARD und ZDF dominieren. Schwarz müssen die drei verbliebenen Radsport-Fans allerdings nicht sehen, denn Eurosport macht wohl weiter. Ohne Kompromisse und ohne Kritik. Hier geht alles seinen gewohnten Gang. Und zwar bergab.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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