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Die Kritker: «Law & Order: New York: Avatar» (5x02)

Story:


Während eines Besuches von Kristi McGarret bei ihrer Schwester Rachel wird sie angegriffen und vergewaltigt. Ihre Schwester wird anschließend entführt. Wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, hat die Rachel auf der Website "AnotherYOUniverse" gespielt und sich dort als 14-jährige Prostituierte ausgegeben. Offenbar hat ein User der Community den richtigen Namen und die Adresse des Mädchen herausgefunden.

Die Spur der Detectives der Special Victims Unit führt zum Buchhändler Julian Cooper, der zuvor eine Haft von 20 Jahren absitzen musste, weil er ein Mädchen entführt hat, deren Leiche nie gefunden wurde. Das verschollene Mädchen sieht der virtuellen Figur der nun entführten Rachel zum Verwechseln ähnlich.

Darsteller:
Christopher Meloni («Oz», «Die Braut, die sich nicht traut») als Detective Elliot Stabler
Mariska Hargitay («Emergency Room», «Lake Placid») als Detective Olivia Benson
Richard Belzer («Homicide», «Species II» als Sergeant John Munch
Diane Neal («Dracula III: Legacy») als A.D.A. Casey Novak
Ice-T («3000 Miles nach Graceland», «Tracks») als Detective Odafin 'Fin' Tutuola
Adam Beach («Flags Of Our Fathers», «Windtalkers») als Detective Chester Lake

Kritik:


Sich in einer Krimiserie dem Hype um das Gegenwartsphänomen „Second Life“ zu widmen, ist eine originelle Idee, die viel Potential bietet. Schließlich bilden sich im realen Vorbild für das fiktive "AnotherYOUniverse" tatsächliche eigene Scheinwelten, in denen eine solche Handlung denkbar ist. Der ernste und realistische Hintergrund verkommt in der Folge dann allerdings zu einem banalen Computerspielchen. Die wirklich Brisanz wird einfach nicht deutlich. Bei der gesamten Thematik bleibt der Beigeschmack, dass dieses Thema von Autoren bearbeitet wurde, die sich nie selbst ernsthaft an „Second Life“ versucht haben, sondern davon lediglich mal irgendwo gelesen haben. So einfach, wie der Gründer von „AnotherYouniverse“ mit wenigen Klicks sämtliche Daten und Orte herbeizaubert ist, die virtuelle Welt dann doch nicht.

Abseits dieses Aspektes ist die Episode eine relativ Typische aus der «Law & Order»-Schmiede. Die Ermittler verfolgen auf dem Weg zur Wahrheit einige falsche Spuren, wodurch tatsächlich sehr lang unklar bleibt, wer der Täter ist. Auf einige Irrwege hätte man dabei jedoch verzichten können. Der Freund von Rachel wird zuerst verdächtig, kann jedoch aufgrund der Krankheit „Sexomnia“ – also Sex zu haben ohne bei Bewusstsein zu sein – nicht belangt werden. Dieser Handlungsstrang ist derart unglaubwürdig und erzwungen, dass ihn die Autoren lieber für eine Folge «Dr. House» gelassen hätten. Und so reihen sich vor allem in der ersten Hälfte Geschichten aneinander, die allein eine interessante Story ergeben könnten, in der Kürze der Zeit aber einfach verpuffen.

Die Vergewaltigung der jüngeren Schwester Kristi ist schnell völlig bedeutungslos und scheint nur die Begründung für die Zuständigkeit der SVU zu sein. Auch das vom Vater ausgesetzte Lösegeld wird nicht weiter verfolgt. Zudem bleiben die eigentlichen Hauptrollen, die Detectives, wie man es von «Law & Order» gewohnt ist, unpersönlich. Sie sind lediglich Stichwortgeber, um die Story voranzutreiben. Persönliche Geschichten aus ihrem privaten Leben erfährt man wie so oft leider nicht. Den Stil von «Law & Order» muss man mögen, um sich an diesem hektischen Storyverlauf und den plötzlichen Ortswechseln nicht zu stören.

Hervorheben muss man jedoch die schauspielerische Leistung von Kevin Tighe, der den Buchhändler Julian Cooper verkörpert. Der ehemalige Star der Serie «Notruf California» spielt seine Figur so zwiespältig, dass bis zur Auflösung unklar bleibt, ob er mit der Sache etwas zu tun hat.

Insgesamt erwartet den Zuschauer eine durchschnittliche und solide umgesetzte Krimiware, die das interessante Thema leider etwas unglücklich umsetzt. Es gibt sicherlich schlechtere Programme, mit denen man sich den Abend gestalten kann. Aber auch bessere.

RTL II zeigt die zweite Folge der neunten Staffel von «Law & Order: New York» am Donnerstag, den 15. Januar 2009, um 20.15 Uhr.
14.01.2009 10:35 Uhr Kurz-URL: qmde.de/32531
Christian Richter

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Law & Order: New York

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