Die späte Ausstrahlung der Bundesliga-Sonntagsspiele im Ersten gefällt den Großsponsoren gar nicht. Sie machen sich nun für eine frühere Sendezeit stark.
Dass die Sonntagsspiele der Fußball-Bundesliga künftig erst um 22:45 Uhr in den «Tagesthemen» zusammengefasst werden, ist schon innerhalb der ARD nicht unumstritten. Nun gibt es allerdings erstmals auch Kritik von außen.
"Das ist uns eindeutig zu spät und widerspricht unseren Grundprinzipien, den Massensport Fußball auch der Masse der Bevölkerung zugänglich zu machen", sagte Dirk Huefnagels, Vorstand der Sponsor-Vereinigung S20, der sich unter anderem Großsponsoren wie Allianz, Siemens und die Deutsche Telekom angeschlossen haben, gegenüber dem "Handelsblatt". Huefnagels: "Wir wünschen uns ein Fußball-Format mit allen Toren und Highlights, eingerahmt von einem interessanten Talk. So wie dies derzeit andere Sender praktizieren."
Es gehe um die "höchstmögliche Reichweite", so Huefnagels weiter. Was für den Samstag gelte, müsse auch Sonntag Bestand haben. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky sieht das derweil anders: "Ausstrahlungsrechte bedeuten, dass wir ab 21:45 Uhr am Sonntag Bundesligaberichte zeigen können, dies aber nicht ab diesem Zeitpunkt tun müssen." Im Ersten denke man ständig über neue Sportformate nach, "sehen uns aber nicht in der Pflicht, neue zu schaffen", so Balkausky im "Handelsblatt"-Interview weiter.
Der Sportkoordinator verwies noch einmal darauf, dass einige Dritte Programme wohl schon ab 21:45 Uhr über die Bundesliga-Spiele berichten werden. "Darüber wird in den Häusern gerade intensiv diskutiert. Das entscheiden die Landesrundfunkanstalten." Das Ergebnis kenne er aber noch nicht.