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Warum das Dschungelcamp besser ist als sein Ruf

RTL schickt am Freitag wieder zehn Promis in den australischen Dschungel und ganz sicher wird wieder ein Millionenpublikum vor den Fernsehern sitzen. Nicht ohne Grund, denn «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» ist gut gemachtes Fernsehen.

So mancher Journalist wird ab Freitag wieder einen Grund haben, um bitterböse Verrisse über das deutsche Fernsehen zu schreiben. Wie niveaulos es doch in den vergangenen Jahren geworden sei, wie tief manche Menschen gefallen sein müssten – und überhaupt: Der Weltuntergang ist mit Sicherheit auch nicht mehr weit.

Ja, in der Tat: «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» ist zurück – und mit der gewiss nicht unumstrittenen Dschungelshow auch jene Parasiten, die sich nur all zu gerne im angeblichen TV-Dreck suhlen, um alles schlecht zu reden, was ihnen gerade so in den Sinn kommt. So kann man es natürlich machen, wenn man es sich leicht machen möchte. Doch es geht auch anders. Und wer genau hinsieht, wird durchaus erkennen, warum «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» ein solch großer Erfolg ist.



Dass auch diesmal wohl wieder mehr als fünf Millionen Zuschauer einschalten und die Marktanteile in der Zielgruppe über die Marke von 30 Prozent klettern werden, hat keinesfalls nur etwas mit dem immer wieder bemühten Grund des Spionierens zu tun. Nein, «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» ist einfach richtig gut gemachtes Fernsehen. Das fängt beim Bau des Dschungelcamps an, geht über die unterhaltsamen Beiträge und endet schließlich beim herrlich verrückten Moderatoren-Duo. Sonja Zietlow und Dirk Bach sind es, die aus der so oft gerüffelten Dschungelshow tolle Fernsehunterhaltung machen.

Wenn sie über die angeblichen „Star“ im Camp herziehen oder sich über so manche Schlagzeile der „Bild“-Zeitung lustig machen, ist das dutzende Male witziger als so manches Bühnenprogramm von Mario Barth und Konsorten. Und immer wieder wird deutlich: Selbst die Moderatoren nehmen das Format längst nicht so ernst, wie es so mancher Kritiker gerne seinen Lesern weismachen möchte. Konsequent wird all den Negativ-Schreibern der Boden unter den Füßen weggezogen, wenn Zietlow und Bach die eigene Show gnadenlos durch den Kakao ziehen.



Doch nach drei Staffeln hat sich nun auch die offizielle Wahrnehmung deutlich verändert. Die negativen Schlagzeilen sind deutlich weniger geworden und auch die anfangs skeptischen Werbekunden trauen sich immer häufiger, im Umfeld von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» Werbung zu schalten. Ein gutes Zeichen – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Dschungelshow derart aufwendig produziert ist wie kaum ein anderes Format im deutschen Fernsehen. Dafür wäre eigentlich längst schon ein Fernsehpreis fällig gewesen, doch zu hoch scheint die Hemmschwelle zu sein, dem ach so bösen Ekel-TV auch noch für seine Existenz zu gratulieren.

Doch ob mit oder ohne Preis: Geschaut wird die RTL-Show so und so. Erneut wird der Kölner Sender mit «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» in den kommenden zwei Wochen wieder die Quoten-Hitlisten nominieren und womöglich kann diesmal sogar Thomas Gottschalk geschlagen werden. Auch 2009 läuft das Finale der Dschungelshow nämlich wieder gegen «Wetten, dass..?». Und nie war die Chance größer, den ZDF-Klassiker hinter sich zu lassen als diesmal.
09.01.2009 13:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/32443
Alexander Krei

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Ich bin ein Star

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