Das Jahr 2008 ist zu Ende. Es war kein gutes Jahr für die täglichen Herz-Schmerz-Serien in der Bundesrepublik.
Einen klaren TV-Trend im Jahr 2008 auszumachen, ist schwer. Standen in den Jahren zuvor noch tägliche Serien – und allen voran Telenovelas – hoch im Kurs, so fiel das vergangene Jahr nicht sonderlich gut aus für die Herz-Schmerz-Formate der deutschen Fernsehsender. «Anna und die Liebe» war der einzige Neustart, der dazu noch in die Hose ging. Nach kurzem Aufbäumen im Dezember liegen die Werte nun wieder deutlich unterhalb des Senderschnitts. Auch viele andere Dailys mussten in 2008 Federn lassen.
Gewinner gab es nur zwei: «Alles was zählt» verbesserte die Durchschnittsreichweite um 100.000 Menschen auf nun 2,94 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren. Vor allem die Marktanteile in der Zielgruppe konnte die Eislauf-Soap mächtig ausbauen. 2007 kam man dort im Schnitt auf 16 Prozent, lag somit gerade im grünen Bereich. Im zurückliegenden Jahr wurden 17,6 Prozent gemessen, was einer Steigerung von 1,6 Prozentpunkten entspricht. Ebenfalls zulegen konnte die im Anschluss laufende Daily, «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Bei allen Zuschauern stieg die Reichweite um 120.000 auf 3,82 Millionen an – in der Zielgruppe verbesserte man sich um über zwei Prozent auf nun 23,3 Prozent.
Alle anderen Formate mussten 2008 Federn lassen. Besonders hart traf es die ZDF-Telenovela
«Wege zum Glück», die in Kürze Geschichte sein wird. Fast 300.000 Zuseher verlor man im Vergleich zum Vorjahr, nur noch 1,97 Millionen Menschen sahen im Schnitt zu. Bei den Werberelevanten brach die Quote gar um niederschmetternde 20 Prozent ein (um 1,5 Prozentpunkte). 6,1 Prozent holte man in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen in 2008. Auch «Verbotene Liebe» verlor knapp 300.000 Zuschauer, bei den Werberelevanten gingen 0,8 Prozentpunkte flöten.
Die Daily kam in 2008 im Schnitt auf zehn Prozent Marktanteil, der «Marienhof» holte 9,8 Prozent, was einem Abschlag von 1,3 Prozentpunkten entspricht. Rote Zahlen gibt es also wohin das Auge blickt. Auch «Unter Uns» tut sich um 17.30 Uhr richtig schwer. Im Schnitt sahen nur noch 1,75 Millionen Menschen zu – 2007 waren es noch 1,89 Millionen Bundesbürger. In der Zielgruppe wurden aus 17,8 Prozent nur noch 17,2 Prozent. Immerhin lag man somit aber noch oberhalb des Senderschnitts. Übel erwischte es «Dahoam is Dahoam»: Bei den 14- bis 49-Jährigen verlor man 43 Prozent seiner Zuschauer, was den Bayerischen Rundfunk nicht erfreuen wird.
Immerhin konnte die Gesamtzuschauerzahl etwas gesteigert werden. Deutschlandweit sehen nun rund 0,8 Millionen Menschen zu. Bergab ging es auch für «Sturm der Liebe» (-0,47 Millionen Zuschauer), was einem Minus von 14 Prozent der Zuschauerschaft entspricht. «Rote Rosen» blieb hingegen nahezu unverändert. Fazit: Besonders die ARD hat zu kämpfen, keine einzige tägliche Serie des Kanals verbesserte die Zahlen im Jahr 2008. RTL hingegen wird wohl auch künftig viel Spaß mit «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» und «Alles was zählt» haben.