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Die Kritiker: «Commissario Laurenti: Totentanz»

Story


Commissario Laurenti schwebt in höchster Gefahr: Nachdem er in seinem Wagen beinahe von der Straße abgedrängt wurde, erfährt er bei einem Treffen mit einer befreundeten kroatischen Staatsanwältin, Ziva Ravno, dass sein Erzfeind, der kroatische Mafiaboss Viktor Drakic, einen Killer auf ihn angesetzt hat. Zunächst versucht Laurenti, die Bedrohlichkeit der Situation zu verdrängen. Denn der knorrige Commissario und sein Assistent Antonio haben ohnehin alle Hände voll mit den Ermittlungen zu einem mysteriösen Doppelmord zu tun: Das harmlose Hausmeisterehepaar des Triester Wissenschaftsparks wurde umgebracht – offenbar hat der Täter die beiden in ihrem Kleinwagen von der Straße abgedrängt.

Als man wenig später die Leiche der jungen Journalistin Alba Guerra findet, scheint es zunächst keine Verbindung zwischen den beiden Fällen zu geben - bis Laurenti erfährt, dass die Sensationsreporterin einem Fall von groß angelegter Industriespionage im Wissenschaftspark auf der Spur war. Zudem gerät eine zwielichtige Konsulin aus Numenistan, in deren Hausflur die Tote gefunden wurde, durch ihr seltsames Verhalten zunehmend ins Visier der Ermittler.

Darsteller


Henry Hübchen («Mordshunger») ist Proteo Laurenti
Barbara Rudnik («Keinohrhasen») ist Laura Laurenti
Sophia Thomalla («Unser Charly») ist Livia Laurenti
Sergej Moya («Stille Post») ist Marco Laurenti
Catherine Flemming («Charlotte Link: Die Täuschung») ist Marietta
Florian Panzner («Operation Walküre») ist Antonio Sgubin
Rolf Hoppe («Das Rätsel des blutroten Rubins») ist Galvano

Kritik


Die neue Ausgabe von «Commissario Laurenti» ist insgesamt weder herausragend gut noch bodenlos schlecht. Die Story ist etwas weit hergeholt und man hat ähnliche Plots schon sehr oft gesehen. Doch meist funktioniert sie.

Das große Problem an der neuen Folge “Totentanz” ist allerdings, dass nie Spannung aufkommt, was vor allem mit einem schwerwiegenden dramaturgischen Fehler zu begründen ist. Denn von Anfang an werden parallel zu Laurentis Ermittlungsarbeiten auch die Machenschaften der Mafiosies gezeigt und wer sich nicht zum ersten Mal in seinem Leben einen Krimi ansieht, kann sich denken, dass es eine Verbindung zwischen der Mafiabande und Laurentis Mordfällen gibt. Das Ende lässt sich also in weiten Teilen schon nach etwa einer Viertelstunde mühelos vorhersagen. Für einen Krimi ist so etwas natürlich besonders fatal, lebt dieses Genre ja primär von der “Whodunnit”-Frage, die hier nicht einmal wirklich gestellt wird. Und als Thriller lässt sich “Totentanz” kaum einordnen, da dafür die meisten genretypischen Elemente fehlen. Bleibt die Frage, was die neue Ausgabe von «Commissario Laurenti» nun sein will.

Die Figuren sind logisch aufgebaut und handeln meist nachvollziehbar, doch fehlt ihnen das Individuelle und das Besondere. Hier wurde eindeutig zu viel kühl berechnet und alles wirkt sehr statisch und konstruiert. Nur wenig, zum Beispiel ein paar Szenen Laurentis mit seiner Familie, wirkt organisch und halbwegs lebensnah. Schauspielerisch gesehen bewegt man sich hier im Mittelfeld, während sich Henry Hübchen sichtlich bemüht, die geballte Kalkuliertheit aufzubrechen, was ihm aber nur ansatzweise gelingt. Barbara Rudnik dagegen kann nicht überzeugen und sie wirkt durchwegs sehr unbeholfen. Nur wer wirklich jeden Krimi sehen will, der irgendwo läuft, sollte einschalten. Besonders gelungen ist dieser Spaghetti-Krimi jedenfalls nicht.

Das Erste strahlt «Commisario Laurenti: Totentanz» am Donnerstag, 8. Januar 2008, um 20.15 Uhr aus.
05.01.2009 18:52 Uhr Kurz-URL: qmde.de/32364
Julian Miller

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Tags

Commissario Laurenti

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