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Medienbranche blickt skeptisch ins neue Jahr

Vor allem die Effizienz von Werbung werde künftig eine Rolle spielen. Der Markt werde getrennt in Angsthasen und Mutige, meint etwa der ehemalige ARD-Chef Fritz Raff.

Die Wirtschaftskrise erreicht auch die Medien- und Werbebranche. Sie geht für das neue Jahr von leicht rückläufigen Investitionen in die Werbung aus, berichtet der Branchendienst "Kontakter".

Im Rahmen einer Umfrage gaben Top-Manager aus Marketing, der Werbe- und Medienbranche Auskunft über die wichtigsten Veränderungen des vergangenen Jahres sowie über die wichtigsten Trends 2009. Deutschlands Marketingverantwortliche rechnen im Jahr 2009 zwar mit "etwa gleichbleibenden Budgets wie schon 2008", so Coca-Colas Marketingchef Thomas Gries. "Sicher ist jedoch, dass jeder Werbe-Euro verstärkt hinsichtlich Sinn und Ziel überprüft wird, bevor er ausgegeben wird", glaubt Hubert Frach, Marketingverantwortlicher der Lufthansa.



Vor allem die Effizienz von Werbung werde künftig eine Rolle spielen. Auch die Chefs der Werbeagenturen gehen fast durchweg von stagnierenden bis leicht reduzierten Werbespendings aus. "Insgesamt wird die Branche 2009 in ein schwierigeres Jahr laufen als 2008", vermutet Tonio Kröger, Boss der Agenturgruppe DDB, gegenüber dem "Kontakter". Florian Haller, Chef der Münchner Agentur Serviceplan, nennt sogar Zahlen: "Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass die Budgets leicht rückläufig sind, in der Größenordnung von etwa fünf Prozent." Auch er sieht einen Trend zur schärfen Kontrolle der Werbewirkung: "Effizienz, Effizienz, Effizienz", so Haller in der "Kontakter"-Umfrage.

RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt äußerte sich im "Kontakter" dagegen sehr zurückhaltend über die Aussichten im Jahr 2009. "Es werden diejenigen langfristig gewinnen, die den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen", betont die TV-Managerin. Zuversicht streut Klaus-Peter Schulz, Sales-Vorstand bei der Sendergruppe ProSiebenSat.1. Der Werbemarkt werde sich besser entwickeln als viele Marktplayer derzeit konstatieren, ist Schulz überzeugt. Der zum neuen Jahr abgetretene ARD-Vorsitzende Fritz Raff bringt es auf den Punkt: "Das Jahr 2009 wird die Werbewelt in zwei Fraktionen spalten: Die Angsthasen, die mit Blick auf die Rezession ihr Werbesäckel unter Verschluss halten, und die Mutigen, die weiterhin mit ihren Investitionen die Konjunktur ankurbeln werden."
04.01.2009 12:27 Uhr Kurz-URL: qmde.de/32344
Alexander Krei  •  Quelle: Kontakter

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