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Forenecho: Neue Regeln beim «Eurovision Song Contest»

Im kommenden Jahr haben nicht mehr die Zuschauer die Möglichkeit, einen Kandidaten direkt nach Moskau zu schicken. Fortan entscheidet ein Gremium bei NDR – die Quotenmeter.de-Leser sind geteilter Meinung.

In den vergangenen Wochen gab es einige einschneidende Veränderungen, was den alljährlichen «Eurovision Song Contest» angeht: Im Finale wird zum ersten Mal seit 1998 wieder eine Jury aktiv – Die Zuschauerwertung via Telefon und die Jurypunkte führen fortan zum Ergebnis. Als wäre das nicht schon Veränderung genug, gibt es für die deutschen «Grand Prix»-Fans gleich noch eine Neuerung: Der NDR verzichtet komplett auf einen Vorentscheid. Interessierte Künstler können bis zum 22. Januar eine Bewerbung einsenden, der NDR entscheidet, wer für Deutschland an den Start gehen wird.

Nachdem die Nachrichten bekannt wurden, warf Userin Nini direkt einen Gegenvorschlag in die Runde: „Ich denke, die einzige Chance wäre tatsächlich einen großen Namen zu engagieren, der vier bis fünf Titel präsentiert und davon wird einer ausgewählt“. User vicaddict sieht den Ausfall des Vorentscheids noch etwas düsterer: „So, jetzt fällt der Vorentscheid also ganz weg. Auch nicht schlecht, so erspart man der Öffentlichkeit schon vorher die Peinlichkeit, zwischen drei schlechten Titeln wählen zu müssen. Dumm nur, damit wird auch das Interesse am Grand Prix schwinden.“



Allerdings gibt es auch Stimmen, die das neue System als Chance eines ernst zunehmenden Künstlers betrachten – das Zittern um Zuschaueranrufe würde wegfallen. „Einerseits traurig, dass auch der Vorentscheid nun durch eine Jury abgelöst wird, andererseits - wenn das Konzept aufgeht und Künstler anlockt, die Angst haben, vom deutschen Publikum gar nicht erst gewählt zu werden, wäre das natürlich klasse“, so AlphaOrange.

User Delaoron findet, dass es gar keine internationalen deutschen Künstler braucht: „Es gibt sowieso wenige deutsche Künstler, die im Ausland bekannt sind, da ist vorherige Popularität für das Abschneiden beim ESC zweitrangig. Es sollte allein auf die musikalische Qualität ankommen, denn das wird am Ende belohnt, nicht ein in Deutschland, aber sonst nirgendwo, bekannter Name.“

Der Heinsberger Sid sieht die Direktnominierung theoretisch mit positiven Augen: „Auf internationaler Ebene finde ich den Einsatz von Jurys grausig, doch bei der aktuellen Lage finde ich einen einmaligen Einsatz einer Direktnominierung im nationalen Vorentscheid akzeptabel.“ Allerdings hat Bedenken, was die Auswahl des NDRs angeht: „Soviel zur Theorie. Denn sobald bekannt wird, wen der NDR in die engere Auswahl nimmt, werde ich ganz sicher aufschreien müssen. Ich tippe auf Patrick & Denise, einen impressionistischen Marimba-Künstler und den acht-platzierten von «Die deutsche Stimme 2003»“, so die nicht ganz ernst gemeinte Antwort. Dennoch trifft er im Kern die Befürchtungen der Zuschauer: Was tun, wenn die meisten Zuschauer den Künstler für einen Fehlgriff halten?
23.12.2008 09:12 Uhr Kurz-URL: qmde.de/32149
Fabian Böhme

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Eurovision Song Contest

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