Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Weihnachten.
Jo is’ denn heut’ scho’ Weihnachten? So oder so ähnlich klingen wahrscheinlich momentan die Ausrufe in den Chefetagen von Sat.1. Denn irgendwie ist in den Tagen vor dem Fest alles ganz anders: Die Hiobsbotschaften für Mitarbeiter haben ein wenig abgenommen (viel schlimmer kann es ohnehin nicht mehr kommen) und die Quoten sind gut.
Ja, richtig gelesen: Sat.1 fährt derzeit gute Quoten ein. Und das nicht nur an einem Tag, sondern gleich mehrfach. «Santa Clause», «Zwei Weihnachtsmänner», «Charlie und die Schokoladenfabrik» – und nicht zu vergessen: «Sissi». Sogar zur Marktführerschaft reichte es ein paar Mal. Und das, obwohl viele Sat.1-ler dieses Wort praktisch schon aus ihrem Vokabular gestrichen hatten.
Angesichts der vorgezogenen Bescherung glühen in Berlin sämtliche noch vorhandenen Köpfe, denn derzeit gibt es nur ein Ziel: Wie können wir es schaffen, den Zuschauern zu vermitteln, dass Weihnachten im ganzen Jahr gefeiert wird? Eine Task-Force mit dem Decknamen „Santa“ wurde bereits eingerichtet. Sie soll einen Plan ausarbeiten, der es möglich macht, fortan jeden Abend Weihnachtskomödien zu senden. Auch im Juli.
Die Klimaerwärmung macht Sat.1 natürlich einen Strich durch die Rechnung, doch mit dem letzten Rest an positiver Energie wird der Sender die Krippe schon schaukeln. So soll das «Frühstücksfernsehen» fortan von Ochs und Esel moderiert werden, Peter Limbourg darf bald im Engelskostüm die Nachrichten verlesen. Weitere Veränderungen nicht ausgeschlossen. Mehr dazu im nächsten Jahr. Dann aus München.
Ein frohes Fest!
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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