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Die Clipshow: Die zehn dümmsten Sendungen im Jahr 2008

Das Jahr neigt sich dem Ende zu - Zeit, um zurückzublicken. Quotenmeter.de erinnert an zehn TV-Sendungen, die es besser nicht gegeben hätte.

Das vergangene Fernsehjahr war einmal mehr geprägt von talentfreien Menschen, die um jeden Preis ins Fernsehen wollten. Allen voran die frisch verheiratete Bäckersfrau Gülcan Kamps, die gleich dreimal in unserer Top-Ten auftaucht. Respekt!

«Gülcan & Collien ziehen aufs Land» (ProSieben)
Im Sommerloch versuchte ProSieben die jungen Zuschauer mit einer billigen Kopie der amerikanischen Reality-Show «The Simple Life» bei Laune zu halten. Anstatt Paris Hilton und Nicole Richie zogen die beiden VIVA-Mäuschen Gülcan Kamps und Collien Fernandes auf einen Bauernhof in der bayrischen Provinz. Serviert wurden dem tapferen Zuschauer letztendlich acht sehr gestellt wirkende Ausgaben voll mit hysterischem Gegacker und erschreckender Blödheit.



«Are U Hot?» (VIVA)


Fairerweise muss gesagt werden, dass die Show bereits im Jahr 2007 startete, doch die 2008er Staffel, unterbot die erste um Längen. Das lag vor allem an der neuen Jury. Nova Meierhenrich, H.P. Baxter und Künstlermanager Alain Midzic wurden durch Alex Christensen, Manuel Cortez und besagter Gülcan ersetzt. Allein daran lässt sich die Abfall der ohnehin schon mangelnden Qualität der Show erkennen. Das Format stellte eine Art Casting-Show dar, in der die heißesten Jungs und Mädels Deutschlands gesucht werden. So präsentierten sich die jugendlichen Kandidaten vor der Jury und ließen sich wie auf einem Viehmarkt bepunkten. Kurioserweise sollte die Jury vor allem die Personality der jeweiligen Kandidaten bewerten, die jedoch nur in Bikini oder Badehose auf der Bühne standen.





«Der Bluff»


In der zweistündigen Realityshow schlüpften die Kandidaten in ihnen völlig fremde Rollen und mussten anschließend eine Expertenjury täuschen. So sollte aus einem Literaturstudent ein Gangsterrapper, aus einem Burgerbrater ein Sternekoch und aus einem Schafscherer ein Promifriseur werden. Die Macher der Show ließen dabei kein Klischee aus und bedienten konsequent jedes noch so abgedroschenes Vorurteil. Da die unerträgliche Sendung keine Zuschauer fand, setzte RTL II die Show dankenswerter Weise nach zwei Folgen wieder ab.



«Uri Geller live - Ufos & Aliens: Das unglaubliche TV-Experiment» (ProSieben)
Am 15. November beabsichtige ProSieben Fernsehgeschichte zu schreiben. Mithilfe des Mentalisten Uri Geller wollte der Sender in einer Live-Sendung Kontakt zu Außerirdischen aufnehmen. Nun, Fernsehgeschichte wurde sicherlich geschrieben, allerdings eher wegen der unterirdischen Qualität der Show. Allein die Expertenrunde bildet ein Kuriositätenkabinett zweifelhafter Existenzen: Der Prä-Astronaut Erich van Däniken, die durchgeknallte Nina Hagen und «Next Uri-Gelller»-Gewinner Vincent Raven samt hellsehendem Raben vergraulten offensichtlich nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Außerirdischen, die sich einfach nicht melden wollten.



«Peng – Die Westernshow», «Schlotter – die Gruselshow», « Holldriöh – Die Alpenshow» und «Aloha – Die Südseeshow» (Sat.1)
Schon die Titel der Sendungen ließen vermuten, dass Hugo Egon Balder in seiner neuen Showreihe keine Inhalte anbieten würde, die im Sinne von Marcel Reich-Ranicki sein würden. Die zweistündigen Abendshows waren infantile Kindergeburtstage, die stilecht mit Verkleidungen und bunten Dekorationen gefeiert wurden. Bei einem solchen Spektakel durfte die B-Prominenz natürlich nicht fehlen, die mit Sonya Kraus, Kim Fischer und Guido Cantz auch würdig vertreten wurde.

«Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit» (RTL II)


Die Kopie des amerikanischen Formates «The Moment Of Truth» war ein trauriger Beweis dafür, dass Menschen für wenig Geld den letzten Rest ihrer Privatsphäre und Würde aufgeben. Obwohl die Show insgesamt sehr gestellt wirkte und die vermeintlichen Angehörigen in keinem wirklichen Verhältnis zueinander zu stehen schienen, war es erschreckend anzuschauen, dass sich für dieses Schmierentheater Freiwillige finden ließen. Auch an Stefan Raab ging dieses Format nicht vorbei, wie der folgende Clip beweist:



«Comedy Zoo» (ProSieben)


Viel kann man über dieses Konzept nicht sagen, da es eigentlich kein wirkliches Konzept gab. Die Grundidee war lediglich, dass die üblichen B-Promis als Tierpfleger arbeiten sollten. Das klingt nicht nur lahm, das war es auch – und zwar so langweilig, dass die Erlebnisse von Sonya Kraus, Dirk Bach und der geliebten Gülcan nach zwei Folgen wieder abgesetzt wurden.



«Aus Alt mach Neu» (RTL)


In der Realitydoku, die auch locker „Pimp My B-Promi“ hätte heißen können, ließ sich der ehemalige Filmstar Brigitte Nielsen während ihrer operativen Rundum-Erneuerung von einem Filmteam begleiten. Das Ziel des aus der Form gekommenen Ex-Models war es, nach dem Operationsmarathon wieder auf dem Cover des Playboys zu kommen. Nachdem sich Brigitte Nielsen für MTV wegen ihres Dranges nach Aufmerksamkeit auf das niedrigste Niveau herabließ, ging sie für RTL sogar noch einen Schritt weiter. Die schönsten Impressionen der ansehnlichen Frau sind in folgendem Clip eindrucksvoll zusammengestellt:



«Natascha Zuraw» (RTL)


Die Rettung des heruntergekommen RTL-Nachmittags wurde an dieser Stelle schon oft erwähnt, doch an der Dummheit des Konzeptes kommt auch dieses Ranking nicht vorbei. Hitzige Diskussionen und heftige Streitgespräche wie beim Original «Explosiv - Der heiße Stuhl» wurden lauthals angekündigt. Doch die Realität war an Banalität und Langweiligkeit kaum zu überbieten. Dazu kam eine sichtlich überforderte Teleshop-Moderatorin, die an eine dünne Kopie von Tine Wittler erinnerte und der Sendung den letzten, rudimentären Unterhaltungswert nahm.



«Effenbergs Heimspiel» (RTL)


Ab Mitte Oktober drängte sich ein weiteres Promipaar in die Öffentlichkeit, das eigentlich nie wirklich aus dem Rampenlicht verschwunden war. Zu peinlich waren die jahrelangen Partnerwechsel und Liebesdramen zwischen Stefan und Claudia Effenberg. Wieder vereint, begleitete RTL das Ehepaar bei ihrem Umzug zurück nach Deutschland und servierte sechs Folgen Fremdschämen frei Haus. Doch die Effenbergs verloren ihr Heimspiel gegen Kai Pflaume und wurden daraufhin ins Nachmittagsprogramm verschoben. Das hat nicht einmal Brigitte Nielsen geschafft.
20.12.2008 09:53 Uhr Kurz-URL: qmde.de/32097
Christian Richter

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Die Zehn

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