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Die Kritiker: «Marie und die tödliche Gier»

Story:


Marie ist als einzige davon überzeugt, dass der Einbruch bei dem Anwalts-Ehepaar Jeanette und Hajo Fischer nur inszeniert wurde, um den Mord an der Gärtnerin Julia als zufällige Folge darzustellen.

Gemeinsam mit dem eigenwilligen Kommissar und Frauenheld Simmel verfolgt Marie die Spur zu einer Meditationsgemeinschaft namens Numa zurück, bei der sowohl die Tote als auch die Fischers Mitglieder waren. Hat diese Glaubensgemeinschaft etwas mit dem Mord zu tun? Die Mitglieder - allen voran die Gruppenführerin Laura - verhalten sich jedenfalls konspirativ und geben nichts von sich preis.

Bald findet Marie heraus, dass auch Hajo Fischer und seine Frau Jeanette nicht nur Opfer sind. Fischer ist mit seiner neuen Kanzlei tief in den Strukturen der Glaubensgemeinschaft verankert. Seit er vor Jahren die ominöse Meisterin bei einem Prozess um ein Kleinkind freigeboxt hat, kümmert er sich um deren Finanzen. Hat er dabei Geld veruntreut? Sinnt die Meisterin nach Rache? Galt der Mord also eigentlich Hajo Fischer?

Darsteller


Mariele Millowitsch («Die Familienanwältin») spielt Marie Brand
Hinnerk Schönemann («Dr. Psycho») spielt Simmel
Stefan Reck («Liebe ist das beste Elexier») spielt Herms
Lavinia Wilson spielt Jeanette Fischer
Götz Schubert («KDD») spielt Hajo Fischer
Katharina Lorenz («Kammerflimmern») spielt Laura
Chun Mei Tan («Alienne im Glück») spielt die Meisterin
Tatjana Alexander spielt Frau Kellersmann

Kritik


«Marie und die tödliche Gier» bietet eine nette Grundidee, die aber durch zu viele Fehler in der Ausführung verhunzt wurde. Das schwerwiegendste Manko an diesem Film ist Mariele Millowitsch, da man ihr ihre Rolle von vorn bis hinten nicht abnimmt. Sie hat einen einzigen Gesichtsausdruck, den sie die ganzen eineinhalb Stunden konsequent aufbehält und einen Zugang zu ihrer Figur findet sie allenfalls ansatzweise. Dieses Problem hat sie aber nicht erst seit diesem Film, sondern es zieht sich schon durch ihre ganze Karriere.

Auch die Figur der Marie Brand an sich hat so ihre Ungereimtheiten. In ihrem beruflichen Umfeld funktioniert sie tadellos und bietet interessante und nette Grundlagen für passable Szenen. Sie ist wahrscheinlich am besten als eine - wohlgemerkt sehr überzeichnete – Mischung aus Monk und einer sonderbaren Version von Auguste Dupin zu beschreiben. Doch wenn man sie in ihrem Privatleben beobachtet, bricht alles zusammen. Das sieht man schon an der äußerst kitschigen Eröffnung: Marie will einer Gruppe Kinder im Feenkostüm eine Märchenszene vorspielen, wird dann aber zum Tatort gerufen und kommt dort zur Verwunderung ihrer Kollegen in eben diesem Fummel an. Auf noch abtörnendere Weise kann man in einen Film kaum starten.

Interessant ist, dass die meisten Nebenfiguren um einiges besser konzipiert wurden. Allen voran spielen Lavinia Wilson und Götz Schubert ihre wunderbaren Rollen des Ehepaars Fischer brillant und die Szenen zwischen den beiden bieten die Höhepunkte von «Marie und die tödliche Gier». Zwischen ihnen gibt es wirkliche Konflikte, die stets ausgetragen werden, was man von der Beziehung zwischen Marie und ihrem chauvinistischen und unnahbaren Kollegen Simmel nun bei aller Liebe nicht sagen kann. Ebenso sticht Tatjana Alexander wieder einmal positiv hervor.

Alles in allem sind es leider nur Nebenaspekte, die «Marie und die tödliche Gier» interessant machen. Doch wenn die Hauptdarstellerin bodenlos unfähig und die Hauptprotagonistin mangelhaft konzipiert ist, kann man einen Film nicht als gut bezeichnen.

Das ZDF zeigt «Marie und die tögliche Gier» am Donnerstag, 18. Dezember 2008, um 20.15 Uhr.
17.12.2008 09:55 Uhr Kurz-URL: qmde.de/32038
Julian Miller

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Tags

Marie

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