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Der Große Bruder wankt

Die neunte Staffel von «Big Brother» erwischte den schlechtesten Start in der Geschichte des Formats. Manuel Weis auf Ursachenforschung.

Quotenmeter.de-Leser können es fast täglich lesen: Der RTL II-Reality-Show «Big Brother» geht es zuschauertechnisch nicht sonderlich gut. Weniger als eine Million Bundesbürger interessieren sich für die nunmehr neunte Staffel des Formats. Der Trend zeigt zudem klar nach unten – a pro pos unten: Luft nach unten besteht für die Quoten keineswegs mehr. Dabei war die achte Staffel der Show doch ein großer Erfolg. Oftmals holte man mehr als zehn Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten.

Woran das jetzt so rapide gesunkene Interesse liegt, kann nur gemutmaßt werden. Fest steht, dass von Anfang eine zu geringe Aufmerksamkeit erzeugt wurde. Schon die Startshow hatte keine sonderlich guten Reichweiten. Doch auch inhaltlich hapert es derzeit. Das Haus ist trist und bei Weitem nicht so spektakulär wie in den Vorgängerstaffeln. Es könnte fast der Eindruck entstehen, als hätten die Macher an diesem Punkt etwas sparen wollen. Die prächtige Wendeltreppe, wurde durch ein Holzkonstrukt ersetzt, die schöne Kaminlandschaft der Reichen sogar ganz gestrichen.

Zudem ist es langweilig im Haus – das ist nichts zwingend Neues in den ersten Tagen einer Staffel, dennoch war des bei Runde neun offenbar zu viel des Guten. Erst jetzt – nach eineinhalb Wochen Laufzeit wird langsam deutlich, welches Potential möglicherweise in den Kandidaten steckt. Hier ist noch viel Arbeit seitens der Macher nötig, um das Schiff wieder ins richtige Fahrwasser zu bringen.

Noch haben sie mehr als 200 Tage Zeit. 200 Tage, in denen die Quotenmessgeräte aktiv sein werden. Jeden Morgen können die Macher also lesen, ob sich die Werte in die richtige Richtung bewegen. Auch wenn das Interesse von Anfang an gering war, gute Kandidaten und tolle Geschichten können auch ehemalige «Big Brother»-Zuschauer zurückholen. Dazu muss aber etwas passieren in der WG. Und wenn die Bewohner nicht für Stimmung sorgen, dann helfen Matches, Aufgaben und Challenges. So lange die Macher diese in mageren Zeiten so spärlich einsetzen, werden auch die Quoten wohl noch dürftig ausfallen.
17.12.2008 00:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/32027
Manuel Weis

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Big Brother

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