Story
Reinhard Waltz ist Chef und Gründer seiner eigenen Werbeagentur. Er hält sich für den Größten im Geschäft und ist ein in die Jahre gekommener Playboy, der immer noch meint, alle Frauen bekommen zu können, die er haben will. Die Konzernspitze denkt aber offenbar anders: Sie setzt ihm einen Mitspieler ins Büro, der kurz darauf seinen Posten voll und ganz übernimmt.
Auf der anderen Seite will die Chefredakteurin einer renommierten Zeitung nichts dringlicher als eine Enthüllungsstory über Reinhard Waltz. Sie setzt Vera Lichtenberg auf den Fall an, ohne zu wissen, dass sich die Dinge ganz anders entwickeln als sie zunächst geplant hatte. Denn sie bekommt die einmalige Chance, mit in Herrn Waltz’ schickes Haus zu kommen - natürlich nicht unter ihrer wahren Identität. Nach anfänglichen Auseinandersetzungen über gegensätzliche Lebenshaltungen kommen sich Vera und Reinhard immer näher - was der Chefredakteurin natürlich gar nicht passt. Und: Gewinnt Reinhard seinen Job zurück?
Darsteller
Fritz Wepper («Kurhotel Alpenglück») ist Reinhard Waltz
Rita Russek («Familie ist was Wunderbares») ist Vera Lichtenberg
Wanja Mues («Griechische Küsse») ist Jan Krieger
Hannes Wegener («Post Mortem») ist Tobias
Julia Malik («Hilfe, die Familie kommt!») ist Astrid
Verena Mundhenke («Klimt») ist Yvonne
Zora Holt («Gefühlte XXS») ist Trixi
Leslie Malten («Dr. Molly & Karl») ist eine Chefredakteurin
Kritik
Thomas Nennstiel führte bei «Alter vor Schönheit» Regie und konnte in vergangener Zeit zum Beispiel bei den Filmen «Gefühlte XXS» und «Treuepunkte» zeigen, was in ihm steckt. Eins ist klar: Man merkt der Produktion in jeder Minute die Routine des auf Fernsehfilme spezialisierten Regisseurs an. So bietet auch dieser Film im Grunde nichts Neues, kann aber zumindest teilweise durch passable Unterhaltung glänzen.
Der Anfang des von Stefan Rogall geschriebenen Films ist recht gut gelungen: Zahlreiche wunderhübsche Frauen stehen leicht bekleidet in einer Reihe, die der Möchtegern-Playboy Reinhard Waltz mit erhobenem Haupt entlang schreitet, um die makellosesten auszuwählen und die restlichen mit einem schlichten “Nein” zu verabschieden. In dieser Weise wird die Figur sehr stimmig etabliert und etwas Komik kommt auf.
Bis auf dämliche Ausrutscher wie der Witz mit „Germany’s Next Top Moppel” können auch die folgenden Minuten überzeugen. Den ein oder anderen guten One-Liner hat Stefan Rogall parat, um dem Zuschauer zumindest ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Bewundernswert: Auch zu Beginn der langweiligen Handlung (Jan Krieger soll Reinhard Waltz ersetzen) bleibt der Film zunächst einigermaßen unterhaltsam.
Doch sobald sich auf die Beziehung zwischen Vera und Reinhard fixiert wird, nimmt der Film stetig an Unterhaltungspotenzial ab. Das liegt keineswegs an den schauspielerischen Leistungen, insbesondere Rita Russek spielt recht authentisch und zufriedenstellend. Unlogische Entwicklungen in der Geschichte folgen auf Langeweile pur und nicht nachvollziehbare Dialogzeilen. Die Spezialisierung auf die Geschichte zwischen Reinhard und Vera stellt sich als nicht positiv heraus, ein stetiger Qualitätsabfall ist unbestritten vorhanden.
Zur Beruhigung: Der Film endet im Guten und lässt den Zuschauer zumindest mit einer Frage zurück, an der er herumrätseln kann: Ist das Nasenspray als Running Gag ohne Gag zu verstehen oder musste jeder Person zwanghaft eine bestimmte Aktion zugewiesen werden?
Das ZDF strahlt «Alter vor Schönheit» am Montag, den 15. Dezember, um 20.15 Uhr aus.