Ausgerechnet ein Hollywood-Star griff Thomas Gottschalk unter die Arme - doch auch sonst war die ZDF-Show durchaus unterhaltsam.
Eigentlich ist es ganz einfach, eine Kritik zu «Wetten, dass..?» zu schreiben. Und es gibt wohl nicht wenige, die es sich leicht machen und noch vor Ausstrahlung der Sendung mit dem Tippen beginnen. Denn irgendetwas gibt es ja immer zu kritisieren – sei es Gottschalks Tätscheln oder die obligatorische Werbung für die Filme der Gäste.
All das kann man ganz gewiss auch diesmal wieder ankreiden, dennoch war nicht alles schlecht – erst recht nicht so schlecht, wie es viele gerne reden würden. Dass mancher Witz Gottschalks so flach war wie das Wasser im Hamburger Hafenbecken oder dass er Fußballer Thomas Hitzlsperger mal eben in Zitzlsperger umtaufte, lässt sich natürlich schön niederschreiben. Doch tut es wirklich Not, all das immer und immer wieder anzukreiden?
Die Antwort ist einfach: Nein, tut es nicht. Am Samstag bot Gottschalk nämlich eine in weiten Strecken unterhaltsame Ausgabe von «Wetten, dass..?», was nicht zuletzt ausgerecht an einem Gast aus Übersee lag. Nicht etwa Nicole Kidman, die überwiegend fad und behäbig wirkte, sondern viel mehr Schauspieler-Kollege Hugh Jackman – er erwies sich als wahrer Glücksfall für die Show, war er doch einer der wenigen Hollywood-Stars, die von Anfang bis zum Ende auf der Wettcouch saßen und dazwischen auch noch mit Späßen und lustigen Aktionen auf sich aufmerksam machte.
Etwa als er Bundesfamilienministerin ganz spontan aus einer Mülltonne half und sie auf Händen zurück zum Sofa trug. Ein unverhoffter Moment, der deutlich macht: Als Moderator der kommenden Oscar-Show könnte Jackman durchaus der Richtige sein. Selbst für den sicherlich nicht geplanten Schuh-Tausch mit Thomas Gottschalk war er sich nicht zu schade. Dass «Wetten, dass..?» nach wie vor die einzige Show ist, die Jung und Alt gleichermaßen vor dem Fernseher anspricht, wurde diesmal ganz besonders an der Auswahl der Gäste deutlich – wo sonst sind Anastacia, die Pussycat Dolls, Tom Jones und Johannes Heesters in einer Sendung zu sehen?
Und wenn dann auch noch die Wetten unterhalten, ist doch alles gut. Und genau das war es am Samstagabend auch: So begeisterte ein kleiner Junge, der in einer Mülltonne in Sekundenschnelle einen Handstand machen konnte, ebenso wie ein rudernder Bagger, eine spannende Modellflieger-Wette und der spätere Wettkönig, der vier Würfel auf beeindruckende Weise auf einen Nagelkopf stapeln konnte.
Auch das Finale bot noch unterhaltsame Momente. Gottschalks Angstschreie beim Messerwurf nach seiner verlorenen Saalwette waren wirklich lustig. So kann es also gerne weitergehen – bleibt nur zu hoffen, dass Thomas Gottschalk den Schwung auch mit ins neue Jahr nimmt. Der Show würde das in jedem Fall gut tun. Nur leider dürfte Hugh Jackman nicht jeden Monat Zeit haben. Schade eigentlich.
14.12.2008 00:32 Uhr
Kurz-URL: qmde.de/31559
Alexander Krei