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Primetime-Report: Verrückte Welt

kabel eins mag sein Klassiker-Image nicht, holt aber mit Klassikern Top-Quoten. Jahresrückblicke sind im Dezember der letzte Schrei.





Am Montagabend startete die ARD mit einer neuen «Die größten Kriminalfälle»-Reihe, doch das Interesse hielt sich in Grenzen. Denn nur zwei Millionen Menschen interessierten sich für dieses Thema, der Marktanteil war dementsprechend schlecht. Noch übler sah es für «Die Anwälte» aus, die zuvor nur 1,91 Millionen Bundesbürger vor den Fernseher lockten. RTL-Chefin Anke Schärferkordt handelte dementsprechend richtig, als sie die Serie nach einer Folge aus dem Programm kippte. Unterdessen verzeichnete RTL mit seinem über dreistündigen Programm bemerkenswerte Einschaltquoten. Zunächst sahen 7,24 Millionen Zuschauer «Wer wird Millionär?», danach 7,94 Millionen Menschen «Bauer sucht Frau» und das RTL-Magazin «Extra» (Bild) kam auf sensationelle 4,66 Millionen Bürger.



Einen Tag später dominierten die ARD- und RTL-Serien wieder die ersten vier Plätze, doch auch ProSieben mischte dieses Mal oben mit. Michael Mittermeiers Bühnenprogramm «Safari» interessierte rund 3,34 Millionen Fernsehzuschauer, der Marktanteil lag in der Zielgruppe bei tollen 18,9 Prozent. Der stark gebeutelte TV-Sender RTL II kann mit seinem Dienstag ebenfalls sehr zufrieden sein, denn eine neue Folge «Zuhause im Glück» kam auf tolle 7,1 Prozent. Danach verbuchte «Die RTL II-Schicksalsreportage» sogar 7,6 Prozent Marktanteil. So viel Erfolg hatte man am Mittwoch nicht, da man mit Ausnahme von «Smallville» auf Altware setzte. Die Serie mit Tom Welling überzeugte nur 0,70 Millionen Zuseher zum Einschalten, die Reichweite von «Stargate» lag bei 0,81 Millionen.



ProSieben beendete am Mittwochabend die Sitcom «Samantha Who?» mit schlechten 8,5 und 10,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, Sat.1 fuhr mit dem Film «Buddy – Der Weihnachtself» nur zwei Millionen Zuschauer ein. Mit der Fußball-Partie zwischen Herta BSC und Galatasaray Istanbul unterhielt das Erste 5,19 Millionen Menschen, während das ZDF mit dem Spielfilm «Gott schützt die Liebenden» 5,22 Millionen Menschen begeisterte. Ganz vorne lag allerdings «Raus aus den Schulden» mit 5,34 Millionen Zuschauern. Einen Tag später funktionierten erneut die RTL-Serien hervorragend, die ARD fuhr mit dem «Starquiz» (Bild) und «Kontraste» gute Werte ein. Weiterhin im Tal der Tränen befindet sich kabel eins: Mit «Mein neues Leben» (0,89 Millionen) und «Hagen hilft!» (0,80 Millionen) belegt man die letzten Plätze im Hauptabendprogramm. Auch bei Sat.1 sah es mit «Dr. Molly & Karl» richtig übel aus, doch nur noch einmal muss Sat.1 die schlechten Quoten in Kauf nehmen.



Richtig actionreich ging es am Freitag bei ProSieben her: Mit «xXx – Triple X» unterhielt die Fernsehstation 2,48 Millionen Zuschauer und landete in der Zielgruppe bei 16,7 Prozent Marktanteil. Die im Anschluss ausgestrahlte «Fight Night» musste ordentlich Prügel einstecken, denn mit 10,2 Prozent lag die Box-Übertragung hinter den ProSieben-Erwartungen. Die ARD-Komödie «Der Nikolaus im Haus» begeisterte 5,18 Millionen Zuschauer, die «Tatort»-Wiederholung kam danach auf 3,68 Millionen Menschen. Gut starteten die ersten beiden «Revelations»-Folgen bei kabel eins, denn es wurde ein Marktanteil von 6,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen eingefahren.







Am Samstagabend erreichte die ZDF-Gala «Ein Herz für Kinder» im Durchschnitt 5,13 Millionen Zuschauer, die ARD-Show «Frag doch mal die Maus» kam auf 4,50 Millionen Bundesbürger. Sat.1 lag mit «Große Haie – Kleine Fische» voll im Soll, denn 18,3 Prozent Marktanteil wurden beim jungen Publikum verzeichnet. Der vierte Tagesplatz ging zwar an die «100.000 Euro Show», aber über 2,89 Millionen Menschen ist bei RTL wohl keiner stolz. Die zwei Jahresrückblicke am Sonntag liefen sehr gut: «2008! Menschen, Bilder, Emotionen» lockte 5,74 Millionen Zuschauer zu RTL, während 5,10 Millionen Deutsche bei «Menschen 2008» verweilten. Tagessieger wurde allerdings Das Erste mit dem «Tatort» (7,78 Millionen).





… ist «Die Super Nanny». Sie erwischte eine Woche vor der 100. Folge einen tollen Tag, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass die Sendung im Vorfeld als Saalfranks „schwerster Fall“ angekündigt wurde: Mit 4,82 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 15,2 Prozent beim Gesamtpublikum lief es für Katharina Saalfrank so gut wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Gleiches gilt übrigens auch für die Zielgruppe, wo im Schnitt 3,11 Millionen Werberelevante zusahen – ein Wert, den man in der jüngeren Vergangenheit oft selbst insgesamt nur mit Mühe erreichte. Mit einem Marktanteil von 24,4 Prozent lag «Die Super Nanny» fast zehn Prozentpunkte vor «Desperate Housewives».





… ist «Anne Will». Die Anne möchte künftig noch weiterhin am Sonntagabend über mehr weniger wichtige Themen diskutieren, doch was Anne will ist den Zuschauern letztlich egal. Mit zwei Shows im Gegenprogramm verbuchte der gesellschaftspolitische Talk nur 9,5 Prozent Marktanteil bei den ab 3-Jährigen. Erschreckend, wenn man den Tagessieger im Vorprogramm hatte.





… ist 0,98 Millionen. So wenige Menschen sahen den frühsten und längsten Jahresrückblick über das Jahr 2008 im deutschen Fernsehen. Obwohl noch gut ein Zwölftel des Jahres ausstehen, ging VOX mit einer vierstündigen «Spiegel TV Special»-Sendung On Air, die Einschaltquoten waren allerdings mies.





… ist «Spiel mir das Lied vom Tod». Mit dem Klassiker erzielte kabel eins einen tollen Marktanteil von 7,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch beim Gesamtpublikum kann man zufrieden sein, denn es wurde eine Reichweite von 1,86 Millionen Zuschauern generiert. Immer wieder erstaunlich, wie gut die Klassiker auf einem Sender funktionieren, der von diesem Image loskommen möchte.





In diesem Fernsehjahr übertrumpfte RTL mit «Bauer sucht Frau» den ARD-Klassiker «Tatort» nicht. Während die Krimireihe auf 7,91 Millionen Zuschauer kam, verzeichnete die Kuppelshow 7,79 Millionen Menschen. Zuvor kam die RTL-Show «Rach» auf den zwölften Platz, ab Januar gibt es neue Folgen montags um 21.15 Uhr zu sehen.
09.12.2008 11:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/31469
Fabian Riedner

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kabel eins

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