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Die Kritiker: «Gott schützt die Liebenden»

Story
Sybille und Paul sind ein sehr glückliches Paar, haben ein aktives Sexualleben und können gut miteinander lachen. Als Paul, ein Kriegsreporter, jedoch eines Tages nach Afrika berufen wird, ändert sich alles Schlag auf Schlag. Er erreicht seine geliebte Sybille nicht mehr und macht sich große Sorgen. Natürlich muss er so schnell wie möglich nach Hause, um sich auf die Suche zu machen. Doch was dort auf ihn wartet, überbietet alles, was er bis dato erlebt hatte.

Er beginnt ein Buch über die Ermittlungen zu schreiben, die zum Beispiel zum Tageslicht befördern, dass Sybille gar nicht ihr wahrer Name war und dass sie offenbar ein mysteriöses Doppelleben führte. Mit seiner investigatorischen Neugier findet er heraus, dass Sybille gar nicht tot ist. Gemeinsam versuchen sie nun, aus dem Meer aus Korruption und Verschwörung herauszugelangen. Doch weiß Paul wirklich alles über seine Geliebte?

Darsteller
Iris Berben («Die Buddenbrooks») ist Sybille Loredo
Peter Simonischek («Mozart in China») ist Paul Holland
Nina Proll («Keinohrhasen») ist Nina Wendt
Ole Puppe («Die Frau des Frisörs») ist Pascal Höhnefeld
Gitta Schweighöfer («Post Mortem») ist Franziska Zscheile
Fritz von Friedl («Klimt») ist Günter Enders

Kritik
«Gott schützt die Liebenden» ist ein Roman aus der Feder von Johannes Mario Simmel und wurde bereits 1973 von Alfred Vohrer verfilmt. Logisch also, dass der Stoff dringend eine Frischzellenkur notwendig hatte. Carlo Rola, der Regisseur der ZDF-Produktion, hat sich dem Roman angenommen, dessen neue Verfilmung mal überzeugt, mal auf ganzer Linie versagt.

Eines muss man den Drehbuchautoren Sarah Kirkegaard und Günter Schütter zu Gute halten: Sie haben es problemlos geschafft, das Material in die heutige Zeit zu übertragen. Der Film ist zunächst im Stil einer Rahmenkonzeption aufgebaut. Paul Holland schreibt in der Gegenwart an dem Roman, in dem er die Ermittlungen verarbeitet. Passend dazu gibt es immer wieder Sprünge in die Vergangenheit, die die derzeitigen Tatumstände erklären sollen. Was zu Beginn durchaus funktioniert, hat später keinen Sinn mehr. Die ständigen Zeitsprünge zerpflücken die dramaturgische Spannung und tragen dazu bei, dass nie ein einheitliches Tempo aufkommt.

Der Film biete einige zutiefst lächerliche Szenen. Paul ruft in der Rezeption seines Hotels an und fragt nach der Bestimmung eines Heiligen, der in seinem Zimmer hängt. Es sei der Schutzpatron der Liebenden. Daraufhin bricht Paul zusammen. In einer anderen Szene sitzen Sybille und Paul mit einer Senioren-Reisegruppe im Bus, um zu flüchten. Ob mir der Sinngehalt nicht klar wird oder diese Art von Humor nicht zündet, ist unklar.

Noch in der ersten halben Stunde sind zahlreiche Spannungselemente vorhanden, mit denen der Zuschauer bei Laune gehalten wird. Doch mit der Zeit wird die Geschichte zu verworren und die immer neuen Personen und Umstände sorgen für Ratlosigkeit beziehungsweise Desinteresse. Insgesamt wirkt der Film dadurch recht unausgewogen.

Gegen die schauspielerischen Leistungen von Iris Berben und Peter Simonischek ist wenig einzuwenden. Am Ende bleibt jedoch nur die drastische Antwort “Nee, hab noch nicht mal ne Gebärmutter” auf die Frage, ob Sybille Kinder hat, in Erinnerung.

Das ZDF strahlt «Gott schützt die Liebenden» am Mittwoch, den 3. Dezember 2008, um 20.15 Uhr aus.
02.12.2008 10:43 Uhr Kurz-URL: qmde.de/31312
Philipp Stendebach

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Tags

Gott schützt die Liebenden

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